Erlebte Geschichten (20.09.2022)
Hermann Strahl – Vom Berufsverbot zum Bundesverdienstkreuz
Stand: 29.07.2022, 12:48 Uhr
Hermann Strahl ist ein politischer Mensch mit Missionsgen, wie er selber sagt. In den erlebten Geschichten erzählt er, wie sich diese Eigenschaften auf seinen Lebensweg auswirkten.
Von Christiane Kopka
Hermann Strahl wollte schon immer die Welt verbessern. Sein „Missions-Gen“, wie er selbst es nennt, brachte ihn dazu, bereits als 14-Jähriger Kurse in der Volkshochschule zu leiten, um andere Jugendliche von der Wichtigkeit politischer Arbeit zu überzeugen.
Während des Studiums trieb es ihn zum KBW, zu einer der dogmatischsten der vielen kommunistischen Gruppen zu Beginn der 70er Jahre, eine Verirrung, die er heute kaum noch nachvollziehen kann. Als stellvertretender VHS-Leiter in Bergkamen bekam er deshalb Berufsverbot, was viele Auswirkungen für sein weiteres Leben hatte.
Nach einer Umschulung zum Schlosser hat Strahl vier Jahre lang Bagger zusammengeschraubt, dann eine Fahrradrecycling-Werkstatt aufgebaut und schließlich fast 20 Jahre lang als Geschäftsführer der Heinrich-Böll-Stiftung NRW gearbeitet.
Missionarisch setzt er sich inzwischen nicht nur für grüne Politik, fürs Fahrradfahren und fürs Ehrenamt ein, sondern auch fürs Boule-Spiel.2020 wurde Hermann Strahl für sein vielfältiges Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Redaktion: Gesa Rünker