Und er war anders, als die Arbeitskämpfe zuvor. Junge Betriebsräte, die sich nicht mehr in erster Linie als Kruppianer, sondern als Gewerkschafter verstanden, sagten dem Vorstand den Kampf an.
Als Krupp-Chef Gerhard Cromme die Schließungspläne für die traditionsreiche Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen öffentlich verkündete, traten ihm 3000 wütende Stahlkocher gegenüber. Ein 160-tägiger Kampf um die Hütte begann.
Und die 5300 Beschäftigten waren nicht allein. Ob Bürgerkomitee, Kirchenvertreter, Einzelhändler, Politiker, Betriebsräte anderer Unternehmen, normale Bürger – die ganze Stadt kämpfte um „ihre“ Hütte, um ihre Zukunft.
Das löste eine Solidaritätswelle aus, die schließlich die Menschen im gesamten Ruhrgebiet mobilisierte.
Redaktion Ronald Feisel