Erlebte Geschichten mit Giorgio Silzer

Sein Vater brachte ihm das Geigespielen bei, wollte aber nicht, dass der Sohn ebenfalls Geiger wurde.

Von Ingrid von Saldern

Doch so geschah es: Giorgio Silzer, 1920 in Oberschlesien geboren, im Tessin aufgewachsen, spielte die Violine so perfekt, dass er vom Berner Symphonieochester engagiert wurde und ab 1953 als Konzertmeister an der Deutschen Oper in Berlin tätig war und dort mit großen und größten Dirigenten zusammentraf.

Sein Sport: Das Füllen von Museen

Mit 60 verließ er die Deutsche Oper, "diese kleine Band von 145 Mann", ging wegen seiner schwach gewordenen Augen vorzeitig in Rente, packte seine Geige in den Koffer - und erfand für sich "einen neuen Sport: das Füllen von Museen". Bereits bei seinen zahlreichen Konzertreisen hatte er begonnen, Kunst zu sammeln – und zwar sehr ausgiebig. Allein im Grassi-Museum in Leipzig befinden sich 12 seiner Sammlungen.

Wenn er über die Objekte redet, die "ihn gefunden haben", geht es immer auch um den gesellschaftlichen Hintergrund, vor dem sie entstehen konnten, um die Einheit von Kunst und Alltags-Leben. Heute lebt Giorgio Silzer 90jährig in Ostfriesland.

Redaktion:
Mark vom Hofe

Erlebte Geschichten: Giorgio Silzer (25.12.2010) Verfügbar bis 30.12.2099