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Portrait von Politikerin Hildegard Hamm-Brücher

Erlebte Geschichten mit Hildegard Hamm-Brücher

"Das Odium des demokratischen Anstands" - Franz-Josef Strauß, der bayerische CSU-Vorsitzende, liebte bekanntlich das drastische Wort - auch wenn es verletzend war.

Von Wolfgang Steil

Die freidemokratische Dame, im preußischen Essen geboren, aber schon früh nach München gekommen und dort verheiratet, die sich bald in die Münchner Lokal- und Landespolitik klug und sachkundig einmischte und ihm, dem Ur-Bayern, auch in Bonn wieder in die Quere kam - diese Frau nannte er böse grollend "Krampfhenne". Um damit auszudrücken: "Die geht mir mit ihrer Penetranz und vor allem weil sie in vielem Recht hat, auf die Nerven!"

Politik mit Haaren auf den Zähnen

Hildegard Hamm-Brücher ist Zeit ihres politischen Lebens eine streitbare Demokratin gewesen. Aufrecht, ihren Prinzipien treu - so treu, dass sie im September 1982, als ihre Partei die sozial-liberale Koalition unter Kanzler Schmidt und Helmut Kohl über ein Misstrauensvotum Kanzler wurde, dieses Verfahren im Bundestag anprangerte und ihrer Partei in dieser Frage die Gefolgschaft versagte. In diesen Tagen wird sie 80 Jahre alt.

Redaktion: Mark vom Hofe

Erlebte Geschichten: Hildegard Hamm-Brücher, 07.05.2006

Verfügbar bis 30.12.2099