Erlebte Geschichten mit Erika Runge
Tief ins Ruhrgebiet tauchte sie ein und schrieb Filmgeschichte: Erika Runge, gerade 75 Jahre alt geworden, gilt als Protagonistin des Dokumentarfilms, der oral history, weil sie das, was die Menschen im Revier ihr direkt ins Mikrofon erzählten, dokumentierte zu den Bottroper Protokollen.
Von Jochanan Shelliem
Sie erschienen als Dokumentarliteratur, aber dienten auch als Grundlage dokumentarischer Filme. Damit beschritt Erika Runge, die später als Psychotherapeutin arbeitete, filmisches Pioniergebiet und machte sich einen Namen. Wirklichkeit so darstellen wie sie ist – das war ausgangs der 60er und in den 70er Jahren das Ziel dieser filmischen Entwicklung. Erika Runge, die sich auch politisch im linken Spektrum engagierte, musste einen herben Rückschlag ihrer Arbeit erfahren, als ihre dokumentarische Methode bei Dreharbeiten in der DDR nicht akzeptiert wurde. Vielmehr verlangte die Führung, vorher Fragen eingereicht zu bekommen – die Konterkarierung der Dokumentation der Wirklichkeit.
Redaktion:
Mark vom Hofe