Das Beitragsbild des Dok5 "Schwimmende Justiz – Rechtsprechung am Amazonas" zeigt die Stadt Macapá am Amazonas aus der Luft.

Schwimmende Justiz – Rechtsprechung am Amazonas

Wie löst man Konflikte, wo kein Staat hinreicht? Alle drei Monate fährt ein Justiz-Schiff die entlegenen Dörfer an der brasilianischen Amazonasmündung ab. Auch um Selbstjustiz und Gewalt zu verhindern.

Von Fabian Federl

An der Mündung des Amazonas liegt die Stadt Macapá, mitten in einem Flussarchipel mit rund 50 Dörfern. Dichte Mangroven und stark schwankendes Wasserniveau machen die Zufahrt gefährlich. Lange Zeit erreichte die Dörfer keine staatliche Leistung. Bis Sueli Pini, eine Richterin aus Südbrasilien, ein einzigartiges Programm gründete: Die „Justiça Itinerante” – Das schwimmende Gericht.
Viermal im Jahr wird das Schiff beladen, mit Staatsanwälten, Justizangestellten, Polizei, Sozialarbeitern und einer Richterin. Eine Woche dauert die Reise, alle Dörfer werden besucht, oft über 100 Klagen bearbeitet. Die Justiz schläft in Hängematten, trägt Flip-Flops und T-Shirts. Autor Fabian Federl hat die „Schwimmende Justiz” auf ihrer Fahrt begleitet.

Ausstrahlung am Sonntag, den 20. April 2025 um 13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 20. April 2025 um 20.03 Uhr

Von: Fabian Federl
Redaktion im WDR: Nathanael Keidel
Produktion: DLF 2022