Allerdings bereiten ihm die Machenschaften seines Schwagers Anton zunehmend Probleme, denn Greg muss gefälschte Untersuchungsergebnisse unterzeichnen, die die Unbedenklichkeit giftiger Pestizide bestätigen.
Gleichzeitig hat er eine enge Beziehung zu seiner 14jährigen Nichte Lucie, die gegen den Klimawandel kämpft. Über sie lernt Greg Véra kennen, eine Umweltaktivistin, in die er sich verliebt. Das Dilemma ist perfekt.
Greg sympathisiert mit den Umweltschützern und gerät stärker in den Konflikt mit seiner Schwester und seinem Schwager. Die innere Zerrissenheit zwischen Wohlstand und dem Kampf für die Rettung des Klimas kulminiert in Greg.
Philippe Djian spielt mit der Ambivalenz zwischen Gut und Böse oder Richtig und Falsch und macht die Bestechlichkeit des Menschen deutlich – sowohl privat als auch politisch. Erzählt ist die Geschichte sehr Dialog- und Temporeich, in einer schnörkellosen Sprache, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.
Eine Rezension von Barbara Geschwinde
Literaturangaben:
Philippe Djian: Ein heißes Jahr
Aus dem Französischen von Norma Cassau
Diogenes Verlag, 2023
240 Seiten, 24 Euro