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Alix Gabele im Porträt

Alix Gabele

Ein Leben ohne Radio lohnt sich nicht. Mit 14 musste ich immer bis spätabends um zehn Uhr Hausaufgaben machen, weil ich nachmittags keine Zeit gehabt habe. Schuld daran waren Thomas Gottschalk, Günther Jauch und deren gemeinsame Radioshow auf Bayern 3. Jahre später gingen sie ins Fernsehen, und ich war enttäuscht. Im Radio waren sie mir lieber gewesen.

Mit Anfang 20 hatte ich dann einen - einigermaßen würdigen - Ersatz gefunden: Oliver Kalkofe, Sabine Bulthaup und das Frühstyxx-Radio auf ffn. Da hatte ich Bayern schon verlassen und mein kulturwissenschaftliches Studium in Hildesheim angefangen. Jetzt hatte ich zwar nachmittags Zeit zu lernen, aber dafür musste ich nun jeden Sonntagmorgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um die Sendung hören zu können. Für eine Studentin eine gewaltige Herausforderung. Selber Radio zu machen wäre mir damals nicht in den Sinn gekommen. Ich wollte lieber wie Günter Wallraff werden und die Machenschaften der Mächtigen in die Zeitung bringen. Da Studenten damals aber noch notorisch pleite waren, musste ich erst zusehen, wo mein Geld herkam, bevor ich Skandale aufdecken konnte. Und so wurde ich Messe-Bauarbeiterin. Und Jeans-Verkäuferin.

Und schließlich: Vicky-Leandros-Imitatorin. Als solche hat mich eines Tages der NDR in Hannover gebucht, als Gag für die Abschiedsfeier der damaligen Funkhausdirektorin Lea Rosh. Meine Hoffnung, der anwesende Leiter der Oper würde mich bei dem Auftritt toll finden und entdecken, hat sich so gar nicht erfüllt. Dafür entdeckte mich aber NDR1 Niedersachsen.

Nun saß ich plötzlich doch vor einem Radio-Mikrofon. Da sitze ich bis heute - seit 2004 in Köln bei WDR 4!