Das ist ja gerade noch mal gut gegangen: "Ich will-Spaß"-Sänger Markus (Markus Johannes Mörl), bekannt geworden Anfang der 1980er Jahre als einer der Vertreter der "Neuen Deutschen Welle", musste sich vor dem närrischen Tennengericht der KG Paohlbürger in Münster verantworten. Die karnevalistische Gerichtssitzung ist überregional bekannt. In die Rolle des Staatsanwalts schlüpfte Mortimer Behrendt (tatsächlich Fachanwalt für Verkehrsrecht). Er klagte den Sänger wegen mehrerer Vergehen an.
Kleine Taschenlampe brennt seit 40 Jahren

So wurde Markus unter anderem vorgeworfen, seit mehr als 40 Jahren massiv Energie zu verschwenden. Schließlich ist sein Hit "Kleine Taschenlampe brenn" bereits 1983 erschienen und nie ausgeschaltet worden. Ein weiterer Anklagepunkt war seine fortgesetzte Geschwindigkeitsübertretung. Kaum zu leugnen, da er in seinem größten Hit "Ich will Spaß" selber zugibt: "Mein Maserati fährt 210, schwupps, die Polizei hat’s nicht gesehen". Seine mit viel Enthusiasmus vorgetragene Verteidigungsrede vor dem Tennengericht beeindruckte sogar Verteidiger Michael Schaedel (hauptberuflich als Event-Manager tätig). Markus gelang es, das Gericht gnädig zu stimmen.
Duett mit Ehefrau Yvonne half
Er entging einer Strafe, weil er sich frei sang. Unter anderem mit Hits aus den 1980er Jahren. Womöglich gab das Duett mit Ehefrau Yvonne den Ausschlag. Gemeinsam sangen sie "Rot sind die Rosen". Mitangeklagt waren beim jüngsten Tennengericht Fußball-Trainer Peter Neururer, Andreas Bothe, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Münster, und Lokalmatador Ralf "Eppi" Ebbing, Moderator, Sänger und Entertainer aus Münster. Alle konnten ihre Unschuld beweisen und wurden freigesprochen.