Es fing alles an in den Armen einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters. Heimat war nie geografisch definiert, sondern durch Menschen, Sprachen, Farben, Musik, Essen…
Mit acht wollte ich Archäologin werden, mit zwölf Schriftstellerin – und was ich mir nie vorstellen konnte, war, ein ganzes Leben lang dasselbe zu tun. Klar war, dass ich sowohl mit Worten als auch mit Sounds zu tun haben wollte, also wurde ich Musikjournalistin. Schrieb jahrelang Artikel und Reportagen. Anfangs für Stadtzeitungen, dann für Die Zeit , FAZ und andere Magazine und Tageszeitungen, bis ich schließlich (weil Freundinnen und Freunde, die ich regelmäßig mit bespielten Cassetten versorgte, mich sanft drängten) zum Radio kam. Habe anfangs gearbeitet für Radio 100, Radio Brandenburg, Radio 1, Radio Multikulti, kam dann zum WDR und blieb. Moderierte viele Jahre lang Live-Konzerte wie Die Matinee und Traffico für Funkhaus Europa. Einige der Highlights in diesem an wunderbarer Musik angefüllten Leben: Ein Nachmittag mit Yma Sumac in einem Hotel, aus dem ein Buch über diese phänomenale Sängerin wurde. Ein paar Stunden auf dem Sofa im Wohnzimmer von Ennio Morricone, um ihn all das zu fragen, was ich schon immer mal wissen wollte. Ein Besuch bei Pascale Comelade in einem Bergdorf in den Pyrenäen. Dort all die bunten Kinderinstrumente bestaunen, auf denen er seine Musik spielt. Mit Burhan Öçal auf der Bühne stehen und er erzählt von den wunderbar großen Händen seiner Mutter. Einen Tag lang Paolo Conte durch Berlin begleiten als Übersetzerin und Stadtführerin.
Ich liebe Stimmen und Rhythmen, Melodien und Groove. Anything goes von Desert Blues bis Chanson, vom amazonischen Carimbó bis Gnawa. Und dass italienische canzoni mein Herz besonders berühren liegt in der Natur der Sache. Mein Motto: It's not the size of the ship, it's the motion of the ocean.