Das Album der Woche

Jede Woche empfiehlt die Resonanzen-Redaktion ein neues Album. Hier sind die Musik-Empfehlungen der letzten Wochen im Überblick.

23. September - 27. September: “Golden Sign” von Meravi

„Autodidaktin im Jazzbereich“ lautet der aktuellste Eintrag im Lebenslauf der Hornistin Merav Goldman, die außerhalb der Klassikwelt unter dem Namen Meravi auftritt.

Die in Israel geborene Musikerin studierte ihr Instrument in Tel Aviv, New York und an der Akademie der Staatskapelle Berlin und spielte u.a. unter Daniel Barenboim und Zubin Metha.

Immer auf der Suche nach neuen musikalischen Betätigungsfeldern fand Meravi in Berlin die Möglichkeit, ihr Horn auch außerhalb des Klassikbetriebes in verschiedenen Jazzensembles einzusetzen.

Jetzt ist sie noch einen Schritt weitergegangen und zeigt auf ihrem in Eigenproduktion aufgenommenen ersten Soloalbum „Golden Sign“ eindrucksvoll, dass für das Waldhorn keinerlei musikalische Genregrenzen gelten. Da schichtet sie Bläserspur auf Bläserspur, spielt darüber Melodiebögen und rhythmische Akzente und singt mehrstimmig dazu während verschiedene Gastschlagzeuger für den Beat sorgen. Das Ergebnis ist Indiepop vom Feinsten mit einem ungewöhnlichen und faszinierenden Sound.

Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz

"Autodidaktin im Jazzbereich" - Die israelische Künstlerin Meravi sitzt auf einer Treppe und hält ihre Posaune in der Hand. | Bildquelle: hari Annabell Marks

Gespielte Titel:
Montag: Golden Sign
Dienstag: Better now than ever
Mittwoch: Connection now
Donnerstag: I get to choose
Freitag: Somewhere else

CD-Angaben:
Album: "Golden Sign" von Meravi
Label: Eigenproduktion / bandcamp

Albumcover "Sound Orchester" von Peter Thomas. | Bildquelle: Mocambo Records

16. September - 20. September: "The Tape Masters Vol. 1 – Library Music" von Peter Thomas Sound Orchester

Peter Thomas gilt nicht nur als einer der wichtigsten, sondern auch als einer der einfallsreichsten Komponisten der Sechziger und Siebziger Jahre: bis zu seinem Tod im Mai 2020 hat er schätzungsweise 700 Kompositionen für Film und Fernsehen geschrieben. Sein bekanntestes Werk ist die Serienmusik zu "Raumpatrouille Orion".

Peter Thomas war ein Soundtüftler par excellence, seine stilistische Bandbreite war riesig: Sie reichte von Schlagerhaftem und Easy Listening über Funk bis hin zu skurrilen Klangexperimenten mit und ohne technische Verstärkung. Ein Fixpunkt war dabei sein variabel besetztes und nach ihm benanntes Orchester, das er in den unterschiedlichsten Kontexten eingesetzt hat. In dieser Woche erscheint eine neue limitierte Schallplatte, für die noch einmal ganz tief im gigantischen Archiv von Peter Thomas gewühlt wurde.

Ein Musiktipp von Jörg Heyd

Der Komponist und Dirigent Peter Thomas sitzt zwischen einem Schreibtisch und einem E-Piano. | Bildquelle: Peter Thomas

Gespielte Titel:
Montag: Milky Way
Dienstag: Funky Flower
Mittwoch: Cruising Crooner
Donnerstag: The Real McCoy
Freitag: Evening Air A

CD-Angaben:
Album: "Sound Orchester: The Tape Masters Vol. 1 – Library Music" von Peter Thomas Sound Orchester
Label: Mocambo Records

Das Duo Scott & Lila. | Bildquelle: Lex König

09. September - 13. September: "SCOTT & LILA" von Scott Hildebrand & Lila Despoix

Er aus Chicago, sie aus Paris. Beide treffen sich musizierend in Berlin. Denn dort ist Scott Hildebrand als Straßenmusiker unterwegs. Auch Lila Despoix macht Straßenmusik, sieht Scott und schließt sich ihm spontan an.Fünf Jahre später erscheint ihr Debütalbum, unser Album der Woche.

Aus einem spontanen Straßenmusikkonzert in Berlin entsteht das Duo Scott & Lila. Sie ziehen los auf Tour durch Europa, das war 2019. 2020 schlägt die Pandemie zu und die beiden Musiker bleiben knapp ein Jahr in einem kleinen Dorf im Dschungel von Sri Lanka. Hier entstehen die meisten Songs des Albums. Musikalisch eine wunderbare Mischung aus Blues, Jazz und französischem Chanson. Die Songs lassen es einem warm ums Herz werden, der Sound ist warm, die Stimmen treten in einen feinen, intimen Dialog und nehmen einen mit in die Welt von Scott & Lila. Es geht um Liebe, Verkopftheit oder auch die positiven Seiten, sich aus einer Beziehung zu lösen. Ganz 17 Songs sind auf dem Album, alle irgendwie aus eine Guss und dennoch wunderbar abwechslungsreich. Eine echte Entdeckung

Ein Musiktipp von Julia Spyker.

Gespielte Titel:
Montag: How Many Miles
Dienstag: Midnight Pie
Mittwoch: In my Head
Donnerstag: Far Away
Freitag: Thunder

CD-Angaben:
Label: Popup Media

Albumcover von "Inner Spirits" von Jan Lundgren & Yamandu Costa | Bildquelle: ACT Music + Vision

02. September - 06. September: "Inner Spirits" von Jan Lundgren & Yamandu Costa

Das Münchener Jazzlabel ACT pflegt eine lange Tradition der Duo-Aufnahmen. "Duo Art" hieß vor zehn Jahren eine Reihe von Veröffentlichungen, auf denen verschiedene Konstellationen dieser Kleinstbesetzung zu hören waren: von zwei Klavieren über Gitarre und Trompete bis zu ungewöhnlicheren Kombinationen wie Akkordeon und Cello.

"Das Duo verkörpert die Essenz dessen, was Jazz ausmacht: Kommunikation.“ beschreibt Labelchef Siggi Loch das Besondere des reduzierten Formats.

Ein Überraschungsmoment kommt hinzu, wenn es eine Besetzung ist, in der verschiedene musikalische Traditionen und kulturelle Hintergründe aufeinandertreffen. So passiert auf der jüngsten Duoproduktion "Inner Spirits" mit dem schwedischen Pianisten Jan Lundgren und dem brasilianischen Gitarristen Yamandu Costa. Die offenkundigen gemeinsamen Nenner der beiden sind Melodie und Harmonie, die jede der vierzehn Kompositionen des Albums prägen. Lundgrens transparente Klavierläufe verbinden sich auf wunderbare Weise mit Costas von lateinamerikanischen Rhythmen geprägten Spiel auf der siebensaitigen Gitarre "violão de sete cordas". Ein perfekt ausgewogenes Zusammenspiel.

Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz

Der schwedische Pianist Jan Lundgren und der brasilianische Gitarrist Yamandu Costa stehen mit den Rücken zueinander und lachen. | Bildquelle: ACT Gregor Hohenberg

Gespielte Titel:
Montag: Para Aprender A Amar
Dienstag: Hannah
Mittwoch: Diplomata
Donnerstag: Fresu
Freitag: Garoto

CD-Angaben:
Label: ACT Music + Vision
Bestellnr.: ACT 9990-2
EAN: 614427999023

Albumcover von "Good Grief" von Hugh Coltman | Bildquelle: Sony

26. August bis 30. August: "Good Grief" von Hugh Coltman

Früher oder später trifft es uns alle: wir werden älter. Mit allem, was dazu gehört. Geliebte Menschen werden krank, sterben gar. Und immer mehr hat man das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht. Gleichzeitig blickt man zurück – hat man vielleicht Chancen im Leben verpasst, hätte man andere Entscheidungen treffen sollen?

Der 52-jährige britische Musiker Hugh Coltman war an genau diesem Punkt im Leben angekommen. Und hat seine Gefühle, Ängste und Hoffnungen in Musik übersetzt. Mit poetischen Texten und zerbrechlichen Songs, die zwischen Folk, Blues und Pop changieren. Wenn Gitarre und Mundharmonika auf Hugh Coltmans klare Stimme treffen, wird immer gute Musik daraus.

Ein Musiktipp von Ulrike Kukula.

Hugh Coltman sitzt auf der Betontreppe eines blauen Holzhauses, dessen Tür mit einer Sperrholzplatte vernagelt ist. | Bildquelle: Christal Rock

Gespielte Titel:
Montag: Man up
Dienstag: Maybe I’m afraid
Mittwoch: Red T-Shirt
Donnerstag: Midlife Crisis
Freitag: Keyboard Warriors

CD-Angaben:
Album: "Good Grief" von Hugh Coltman
Label: Sony

Albumcover von "Frankie & Johnny" von Dr. John | Bildquelle: Sundazed Music

19. August bis 23. August: "Frankie & Johnny" von Dr. John

Vor fünf Jahren starb in seiner Heimatstadt New Orleans der Pianist und Sänger Malcolm John Rebennack Jr. im Alter von 77 Jahren. Mit ihm verlor die Stadt und die Jazz- und Blueswelt eine ihrer prominentesten und schillerndsten Persönlichkeiten. Als "Dr. John" oder seinem Alter Ego "The Night Tripper" brachte er die mystische Voodootradition der amerikanischen Südstaaten auf die Bühne, gekleidet in bunten Umhängen, mit wildem Kopfschmuck aus Federn, Knochen und Perlen und schwarzen Kerzen und Totenschädeln auf seinem Klavier. Musikalisch entwickelte er ein psychedelisches Gemisch aus Blues, Funk, Rock und Jazz mit kreolischen, afrikanischen und indigenen Rhythmen, mit dem er dem New-Orleans-Sound in den späten 60er und 70er Jahren einen neuen Anstrich verpasste.

Anfang der 80er Jahre spielte Dr. John zwei Soloplatten ein, auf denen er unbegleitet traditionellen Boogie-Woogie und New Orleans Jazz- und Bluesnummern spielte – pur, konzentriert, teilweise haarsträubend schnell und mit der Autorität des Authentischen. Aus dieser Phase stammen neun bis jetzt unveröffentlichte Aufnahmen, die gerade unter dem Titel "Frankie & Johnny" posthum erschienen sind. Zweimal erklingt seine herrlich knarzige Stimme, ansonsten bietet das Album mitreißenden instrumentalen Boogie in Reinform und macht noch einmal deutlich, was für ein meisterhafter Pianist und Komponist Dr. John war.

Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz.

Dr. John, Malcolm John Rebennack, (1941-2019) | Bildquelle: :picture alliance / DALLE APRF

Gespielte Titel:
Montag: Frankie & Johnny
Dienstag: Hobo Blues
Mittwoch: Conundrum
Donnerstag: Boll Weevil
Freitag: The Ponchar Train

CD-Angaben:
Album: “Frankie & Johnny” von Dr. John
Label: Sundazed Music
EAN: 090771566027

Das Albumcover "Milton + esperanza" von Esperanza Spalding und Milton Nascimento. | Bildquelle: Concord Records

12. August bis 16. August: "Milton + esperanza" von Esperanza Spalding und Milton Nascimento

„Milton + esperanza“ heißt unser Album der Woche und eigentlich muss man auch gar nicht viel mehr dazu sagen, wenn diese beiden großen Musikerseelen zusammen ins Schwingen geraten.

Wie muss es sich wohl für die Sängerin und Kontrabassistin Esperanza Spalding angefühlt haben, als sie ihr langjähriges Idol – den brasilianischen Sänger Milton Nascimento kontaktiert hat? Man mag es nur erahnen, dass aus dieser Kontaktaufnahme eine Freundschaft entstehen würde, lag nicht auf der Hand und doch wurde es eine generationenübergreifende, sogar musikalische Freundschaft.

Obwohl Nascimento bereits vor 2 Jahren seinen Bühnenabschied feierte, tritt er nun noch einmal ans Mikrofon. Die Stimme brüchig, sie zittert und dennoch kann man sich ihr nicht entziehen. Zusammen mit der jungen Stimme von Spalding wird das Album zur absoluten musikalischen Charmeoffensive. Die Songs des Albums setzen sich aus Komopositionen von  Nascimento, neuen Werken von Spalding und Covers, etwas von den Beatles oder Michael Jackson zusammen. Obendrein gibt es auch großartige Gastauftritte, wie den von Paul Simon, Dianne Reeves oder Lianne La Havas. Herrlich zu hören und herrlich einzigartig.

Ein Musiktipp von Julia Spyker.

Esperanza und Milton sitzen an einem Piano und blicken sich in die Augen. | Bildquelle: Lucas-Nogueira

Gespielte Songs:
Montag: Morro Velho
Dienstag: A Day in the Life
Mittwoch: Cais
Donnerstag: Saci
Freitag: Wings for the Thought Bird

CD-Angaben:
Album: Milton + esperanza
von Esperanza Spalding und Milton Nascimento
Label: Concord Records
VÖ: 09.08.2024

Albumcover von "Easy Tiger" von Kitty Liv. | Bildquelle: Sunday Best Recordings (Membran)

05. August bis 09. August: "Easy Tiger" von Kitty Liv

Aus dem Trio wird ein Solo. Denn die Jüngste der Retro-Pop-Geschwister-Band "Kitty, Daisy and Lewis" kommt nun mit ihrem Solo-Debüt um die Ecke. Kitty Liv ist die Musikerin und ihre Album heißt "Easy Tiger". 

So ganz im Alleingang ohne geschwisterliche Unterstützung ist das Debütalbum von Kitty Liv aber doch nicht entstanden, ihr Bruder Lewis machte ihr Mut, ihre Songs endlich aufzunehmen, und er war auch als Co-Producer bei den Aufnahmen dabei. Das war's im Grunde aber schon mit der Verbindung zu "Kittiy, Daisy and Lewis", denn musikalisch bewegt sich Kitty Liv auf neuen Pfaden. Es ist funkig und rockig, hier blitzt Blues durch und da ein wenig Gospel. "Easy Tiger" ist unmittelbar und direkt. Das liegt vor allem an der Art der Aufnahme, die klingt nämlich nach einer spontanen Session im Studio, mit viel Lust an der Musik und am Jammen, weniger Hochglanz, mehr Soul. Wunderbar zum Durchhören und perfekt für einen Sommerabend auf dem Balkon. Da mag man sich fast wünschen, dass die beiden anderen Geschwister Lewis und Daisy doch auch bald mit einer Solo-Platte um die Ecke kommen.

Ein Musiktipp von Julia Spyker.

Porträt der Musikerin Kitty Liv | Bildquelle: Dean Chalkley

Gespielte Songs:
Montag: The River that flows
Dienstag: Coming up
Mittwoch: The Sun and the Rain
Donnerstag: Neck on the Line
Freitag: The Doctor

CD-Angaben:
Kitty Liv: "Easy Tiger"
Label: Sunday Best Recordings (Membran)
VÖ: 26.07.2024

Albumcover von "Louis in London" von Louis Armstrong | Bildquelle: Verve Label

29. Juli bis 2. August: "Louis in London (Live at the BBC, London/1968)" von Louis Armstrong

Er hat vor langer Zeit den Jazz revolutioniert: als der erste wirkliche Improvisator der Jazzgeschichte. Er war eine der herausragenden Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Kaum einer beeinflusste die Jazz- und Popmusik in den USA mehr als er - Musiker, Trompeter, Sänger - und: gefeierter Entertainer: Louis Armstrong.
Als er 1968 ein letztes großes Konzert in London bei der BBC spielte, war er schon gesundheitlich angeschlagen. Aber das hat im Publikum wohl keiner gemerkt. Denn Armstrong schien voller Energie und Spielfreude. Er selbst hielt den Mitschnitt dieses Abends für eine der besten Live-Aufnahmen seiner gesamten Karriere.
Etwas mehr als fünf Jahrzehnte nach seinem Tod erschien nun bei Verve der Mitschnitt zum ersten Mal komplett unter dem Titel "Louis in London". Darunter seine größten Hits wie Hello Dolly, Wonderful World oder When the saints. Charmant, vital und in erstaunlicher Klangqualität.

Ein Musiktipp von Ulrike Kukula

Eine Schwarz-Weiße Aufnahme von dem amerikanischen Jazztrompeter Louis Armstrong in Prag. | Bildquelle: picture alliance / CTK

Gespielte Songs:
Montag: Mame
Dienstag: Mack the knife
Mittwoch: You’ll never walk alone
Donnerstag: Hello Dolly
Freitag: What a wonderful world

CD-Angaben:
Louis Armstrong: "Louis in London (Live at the BBC, London/1968)"
Label: Verve

Albumcover von "Let`s Walk" von Madleine Peyroux | Bildquelle: Just One Recording/Thirty Tigers

22. Juli bis 26. Juli: "Let`s Walk" von Madleine Peyroux

Die Sängerin Madleine Peyroux meldet sich nach sechs Jahren Pause im Aufnahmestudio mit einer neuen CD und zugleich mit einer deutlichen Aufforderung zurück: ihr neues Album "Let’s Walk" ist ein Appell gegen den Stillstand, sie möchte ihre Zuhörerschaft auffordern überall auf der Welt auf die Straße zu gehen, um für die Grundrechte zu demonstrieren. Das Mittel ihrer Wahl sind natürlich ihre Songs, die trotz der Thematik auch diesmal wieder intim, nachdenklich und eher leise sind. Dazu bedient sich die amerikanische Musikerin einer ganzen Reihe an Stilistiken: Jazz, Folk und Blues finden sich immer wieder in ihren Songs, dazu kommen aber auch noch schwebende Americana-Sounds, Kammerpop und dezente Latin-Rhythmen.

Ein Musiktipp von Jörg Heyd

Porträt der US-amerikanischen Musikerin Madleine Peyroux | Bildquelle: Ebru Yildiz

Gespielte Titel:
Montag: How I Wish
Dienstag: Take Care
Mittwoch: Et Puis
Donnerstag: Me And The Mosquito
Freitag: Nothing Personal

CD-Angaben:
Madleine Peyroux: "Let’s Walk"
Just One Recording/Thirty Tigers, LC 19184

Albumcover "Flower of the Soul" von Liana Flores. | Bildquelle: Verve Records / Universal Music

15. Juli bis 19. Juli: "Flower of the Soul" von Liana Flores

Von der Zoologie-Studentin zur Singer-Songwriterin. So kann man die Geschichte von Liana Flores kurz und knackig zusammenfassen.

Alles begann 2019, als Liana Flores einen Song veröffentlichte der dann kurze Zeit später zum viralen Hit mutierte und weltweit über 500 Millionen mal gestreamt wurde. Trotzdem schloss sie erstmal ihr Studium ab, um dann doch die Entscheidung zu treffen, den Weg als Singer-Songwriterin zu gehen. Und das direkt mit einem Plattendeal mit dem Label Verve. Herausgekommen ist das Album "Flower of the Soul", das tänzelt so nebenbei daher und verbindet britischen Folk der 60er Jahre, Easy Listening und brasilianischer Bossa Nova à la Astrud Gilberto. Das Album ist ein herrlicher Soundtrack für den Sommer, leicht, erfrischend und verträumt.

Ein Musiktipp von Julia Spyker

Porträt der Sängerin Liana Flores mit einer Gitarre. | Bildquelle: Universal Music

Gespielte Titel:
Montag: Butterflies
Dienstag: Hello again
Mittwoch: Halfway heart
Donnerstag: Cucko
Freitag: Orange-coloured day

CD-Angaben:
"Flower of the Soul" von Liana Flores
Label: Verve Records / Universal Music
Vö: 28.06.2024

Albumcover von "Sweet Whispers. Celebrating Sarah Vaughan" von Zara McFarlane | Bildquelle: Eternal Source Of Light

08. Juli bis 12. Juli: "Sweet Whispers: Celebrating Sarah Vaughan" von Zara McFarlane

Nachdem ihre letzten Alben die britische Musikerin Zara McFarlane auf der Suche nach der Musik ihrer Vorfahren nach Jamaika und in die Karibik geführt hatten, kehrt die Sängerin und Songschreiberin nun zurück zum Jazz.

Ihr fünftes Album hat Zara McFarlane der Jazzikone Sarah Vaughan gewidmet. Sie wird in der Reihe der großen Jazzsängerinnen oft weniger wahrgenommen als z.B. Ella Fitzgerald oder Billie Holiday. Zu Unrecht, findet die 41-jährige Britin. War es doch Sarah Vaughan, die dem Bebop im Jazzgesang die Tür geöffnet hatte. 10 ihrer Songs und eine Eigenkomposition hat McFarlane interpretiert – darunter Lieder, die zu Klassikern des American Songbooks geworden sind, aber auch unbekannte Songs. Sie nähert sich dieser Musik respektvoll und auf Augenhöhe: analoge, warme Aufnahmetechnik trifft auf ihre brillante Stimme und große Ausdruckskraft.

Ein Musiktipp von Ulrike Kukula

Gespielte Titel:
Montag: Tenderly
Dienstag: Mean to me
Mittwoch: Inner City Blues
Donnerstag: September Song
Freitag: Interlude

CD-Angaben:
"Sweet Whispers: Celebrating Sarah Vaughan" von Zara McFarlane
Label: Eternal Source Of Light

Emilíana Torrini "Miss Flower" | Bildquelle: Grönland Records

01. Juli bis 05. Juli: "Miss Flower" von Emilíana Torrini

Hunderte Liebesbriefe, gefunden auf einem Dachboden in London, haben die isländische Musikerin Emilíana Torrini zu ihrem ersten Soloalbum nach zehn Jahren inspiriert. Nachdem die Mutter einer guten Freunden gestorben war, kam beim Herumräumen eine Schachtel zutage, deren Inhalt für alle überraschend war: hunderte Liebesbriefe, geschrieben von unzähligen Verehrerinnen und Verehrern aus aller Welt. Diese Briefe rückten die verstorbene Geraldine Flower plötzlich in ein ganz neues Licht.

Emilíana Torrini greift diese Liebesschwüre auf und spinnt sie poetische weiter. Sie zeichnet ein vielschichtiges Bild einer unabhängigen Frau - auf die sie durch die Augen ihrer Liebhaber blickt. Poppig-elektronische Sounds treffen auf Torrinis markante, manchmal mädchenhafte Stimme - mal fast tanzbar, mal als sehnsuchtsvolle Ballade.

Ein Musiktipp von Ulrike Kukula

Emilíana Torrini | Bildquelle: Dean Rogers

Gespielte Titel:
Montag: Dreamers
Dienstag: Black Lion Lane
Mittwoch: Lady K
Donnerstag: Let’s keep dancing
Freitag: Love Poem

CD-Angaben:
Emilíana Torrini: "Miss Flower"
Label: Grönland Records