ARD-Opernabend

Giacomo Puccini - Tosca

In der Neuproduktion von Puccinis Tosca" verlegt der Regisseur Kornél Mundruczó die Handlung in das Todesjahr des Filmemachers Pier Paolo Pasolini, 1975. Der französische Bariton Ludovic Tézier überzeugt als Bösewicht Scarpia.

Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.

Für die Sängerin Floria Tosca kommt es am Ende einem inneren Erdrutsch gleich, wenn sie erkennt, dass ihr Geliebter Cavaradossi tot ist. Und keineswegs, wie sie geglaubt hat, nach einer Schein-Exekution mit ihr fliehen kann. Die Frau, die den Polizeichef Scarpia zuvor in Notwehr niedergestochen hat, liefert uns mitten im mittleren Akt von Puccinis Reißer in ihrer berühmten Arie "Vissi d‘arte" Bilder aus den verschlossenen Herzkammern ihrer Seele. Immense Klangfülle muss sich da entfalten, das Piano einen völlig verinnerlichten Ausdruck signalisieren.
Bei aller Demütigung lässt sich Tosca ihre Würde nicht nehmen. Die Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper, die bereits am Pfingstmontag hatte, ist ein Beitrag zum Puccini-Jahr 2024, auch wenn sich der Todestag des Komponisten erst im November zum hundertsten Mal jährt. Es singen Eleonora Buratto, Charles Castronovo und Ludovic Tézier, am Dirigentenpult steht Andrea Battistoni.

Giacomo Puccini
"Tosca"
Melodramma in drei Akten

Floria Tosca: Eleonora Buratto
Mario Cavaradossi: Charles Castronovo
Baron Scarpia: Ludovic Tézier
Cesare Angelotti: Milan Siljanov
Der Mesner: Martin Snell
Spoletta: Tansel Akzeybek
Sciarrone: Christian Rieger
Ein Gefängniswärter: Paweł Horodyski
Stimme eines Hirten: Solist des Tölzer Knabenchors

Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
Bayerischer Staatsopernchor
Bayerisches Staatsorchester

Leitung: Andrea Battistoni

Aufnahme vom 20. Mai 2024 im Nationaltheater, München

Redaktion: Richard Lorber (WDR 3) und Volkmar Fischer (BR-Klassik)