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Leftfield wachsen Beeren: Jlin "Akoma"

Mit ihrem neuen Album "Akoma" fächert Produzentin Jlin ihr Soundspektrum weiter auf und hält sich an ihr selbsterwähltes Mantra "clean, precise, unpredictable". Auf dem Album mit von der Partie diesmal Björk, das Kronos Quartet und Philip Glass

Schon 2011 ist "Bangs & Works vol. 2", die zweite Ausgabe einer various artists Compilation erschienen, die den damaligen state of the art von Footwork abgebildet hat - einem Genre elektronischer Tanzmusik, das auch Juke genannt wird und sich ab den späten 1990er Jahren in Chicago entwickelt hat. Wichtig ist, dass Footwork als musikalisches Genre aber nicht ohne den gleichnamigen Tanzstil zu denken ist. Um die 160 bpm, HiHats, Bass, Bass, Bass und bis ans äußerste synkopierende Samples aus Rap, Pop und anderen Quellen liefern das Laufband für äußerst schnelle und von außen betrachtet nahezu chaotische Fußbewegungen. Die Betonung liegt auf "work" - so zu tanzen ist wahrlich Arbeit. Auf "Bangs & Works vol. 2" zu hören waren damals u.a. zwei tracks von Jerrylinn Patton aka. Jlin. 2 LPs, zahlreiche Kollaborationen (u.a. Holly Herndon, Ben Frost) und Auftragsarbeiten für Tanz (Wayne McGregor) und Bildende Kunst (Kevin Beasley) später feuern jetzt tracks auf ihrem neuen Album „Akoma“, die zeigen, dass Jlin weiter an einem ganz eigenen Sound feilt. Soundsculpting und Drumprogramming, das schon auf der Compilation aus dem Rahmen gefallen ist, mit dem sie sich aber inzwischen nahezu gänzlich von Footwork emanzipiert hat.

Ilka Geyer nimmt das neue Album von Jlin zum Anlass, die musikalischen Stationen ihres bisherigen Wegs noch mal anklingen zu lassen - auch um die Entwicklung und Vielfalt deutlich zu machen, die Jlins Produktionen und Kollaborationen kennzeichnen. Von ihrem Albumdebut „Dark Energy“ über das nahezu als komplementär dazu hörbare zweite Album „Black Origami“ hin zu ihren tracks für Wayne McGregor’s Tanzstück „Autobiography“ und ihre ihre Auftragskompositionen für das Percussion-Quartett Third Coast Percussion „Perspectives“.