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Das Beitragsbild des WDR3 Musikporträt "Aus dem Schatten getreten" zeigt den Bariton Christian Gerhaher und den Pianisten Gerold Huber in Wigmore Hall London 2020.

Aus dem Schatten getreten – Liedbegleitung im Wandel der Zeit

Früher suchte man den Namen des Klavierbegleiters auf den Programmen oft vergeblich. Heute sind aus den Liedbegleitern künstlerische Partner auf Augenhöhe geworden.

Von Anja Renczikowski

In einem Klassiker der Musikliteratur mit dem bezeichnenden Titel „Bin ich zu laut“, erinnert sich Pianist Gerald Moore in den 1960er Jahren an seine Zeit als Liedbegleiter. Zeiten, in denen er von den Gesangsstars als „Klavierdackel“ behandelt wurde, der sich erst dann für den Applaus bedanken durfte, wenn der Solist wohlwollend ihm dazu die Erlaubnis erteilte. Schon zwanzig Jahre zuvor bemängelte der Niederländer Coenraad Valentyn Bos in seinen Erinnerungen „The Well-tempered Accompanist“, wie wenig Wertschätzung seinem Berufstand entgegengebracht wurde. Und auch Helmut Deutsch, der Grandseigneur der Klavierbegleiter, denkt heute noch an Zeiten, wo man darüber diskutierte, ob und in welcher Form der Name des Pianisten auf den Konzertplakaten gedruckt werden sollte. Mittlerweile wird die Arbeit der Liedbegleiter ganz selbstverständlich als eine eigenständige Kunstform angesehen. So ist es mitunter ein Ritterschlag für Sänger, von bestimmten Pianisten begleitet zu werden. Duos wie Swjatoslav Richter mit Dietrich Fischer-Dieskau haben es vorgemacht. Und oft ist es jene langfristige Zusammenarbeit, die für einen Qualitätssprung in der Aufführungspraxis geführt hat. Eines der erfolgreichsten Bespiele: Christian Gerhaher und Gerold Huber.

Aus dem Schatten getreten – Liedbegleitung im Wandel der Zeit

WDR 3 Kulturfeature 03.10.2024 54:15 Min. Verfügbar bis 03.10.2025 WDR 3 Von Anja Renczikowski


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Ausstrahlung am Donnerstag, den 03. Oktober 2024 um 15.04 Uhr
Von: Anja Renczikowski
Redaktion: Andrea Zschunke
Produktion: WDR 2024