Die Autorin Alia Trabuco Zerán

"Mein Name ist Estela" von Alia Trabucco Zerán

Stand: 02.05.2024, 18:24 Uhr

Das Dienstmädchen Estela ist angeklagt: Sie soll die kleine Tochter ihrer Hausherrn ermordet haben. In Alia Trabucco Zeráns eindrucksvollem Roman berichtet Estela von ihren Jahren im Dienst der wohlhabenden Familie und macht damit die unüberbrückbaren Unterschiede in der chilenischen Klassengesellschaft sichtbar.

Ausstrahlung:
WDR 3 Lesezeichen Teil 1
vom 13. Mai bis 17. Mai 2024, 14.45 bis 15.00 Uhr.
WDR 3 Lesung Teil 1 am 18. Mai 2024, 16.04 bis 17.00 Uhr.
WDR 3 Lesezeichen Teil 2 vom 20. Mai bis 24. Mai 2024, 14.45 bis 15.00 Uhr.
WDR 3 Lesung Teil 2 am 25. Mai 2024, 16.04 bis 17.00 Uhr.

Sieben Jahre lang hat Estela für ihre Arbeitgeberfamilie im Süden Chiles gesorgt, hat in der kleinen Kammer neben der Küche geschlafen, in der für jeden Wochentag eine karierte Schürze bereithing, hat gekocht, das Haus geputzt, die Wäsche gewaschen, den Müll versorgt. Nun wird sie des Mordes an der Tochter der Familie verdächtigt. Bei ihrer Vernehmung hören zum ersten Mal alle ihr, dem Dienstmädchen, zu.

Die 1983 geborene Alia Trabucco Zerán gehört zu den einflussreichsten Stimmen der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur. Ihr Debütroman "Die Differenz" war für den International Booker Preis nominiert. In "Mein Name ist Estela" nimmt sie sich nun die tiefe Kluft zwischen Arm und Reich in der chilenischen Gesellschaft vor. Sie beschreibt die vielschichtige Abhängigkeit der Haushaltsbediensteten von ihren Arbeitgebern und offenbart die gefühlskalte und unpersönliche Behandlung Untergebener, die über Jahre nur auf ihre Funktion reduziert wahrgenommen werden.

Redaktion: Stefanie Laaser

Literaturhinweis:
Alia Trabucco Zerán: Mein Name ist Estela
Aus dem chilenischen Spanisch von Benjamin Loy
Hanser

Hörbuch:
Alia Trabucco Zerán: Mein Name ist Estela Sprecherin: Heike Warmuth
Argon