Das Konzert steht am Tag nach der Sendung für 30 Tage zum Nachhören bereit.
Die Liebe hat es den Menschen noch nie einfach gemacht. Besonders hingebungsvoll zelebrierten italienische Manieristen um das Jahr 1600 Liebesleid und Liebeswonnen in den Künsten. Aber nur wenige wissen den Wechselbädern der Gefühle so suggestiv und facettenreich Ausdruck zu geben wie die Venezianerin Barbara Strozzi in ihrer Musik. Vermittelt sie doch neben Leidenschaft und Mitgefühl auch eine gehörige Portion (Selbst-)Ironie. »Die Grausame lacht über mein Wehklagen«, heißt es in einer ihrer berühmtesten Schöpfungen, die den dramaturgischen Faden dieses Konzerts liefert. Neben Vokalwerken von Barbara Strozzi und allerlei skurril-bizarren Instrumentalpreziosen ihrer Zeitgenossen stellt das Programm Solokantaten Antonio Cesti vor, der Liebeskummer mit grüblerischer Melancholie, Sarkasmus, Galgenhumor und mit Alpenglühen begegnet.
Arien, Canzonen, Capricci und Sonaten des 17. Jahrhunderts zwischen Norditalien und Wien von Barbara Strozzi, Antonio Cesti, Giovanni Battista Vitali, Giovanni Buonaventura Viviani u. a.
Federico Fiorio, Sopran
La Florida Capella
Leitung: Marian Polin
Aufnahme vom 11.11.2022 aus der Kreuzkirche, Herne
Moderation: Sabine Radermacher
Redaktion: Richard Lorber