Gewidmet hat Paul Hindemith sein Streichtrio Nr. 1 op. 34 seinem Kollegen, dem tschechischen Komponisten Alois Hába. Entstanden ist es in einer Zeit, als er noch die Eindrücke aus dem Ersten Weltkrieg verarbeitet hat. Die Musik fällt in Hindemiths "Bürgerschreck"-Zeit, sie ist harmonisch kühn, extrem im Ausdruck. Als er neun Jahre später sein zweites Trio komponierte, hat er das erste nicht wieder öffentlich aufgeführt und auch kein Wort mehr darüber verloren.
Was ist so schlimm an diesem Werk, das furios mit einer Toccata beginnt, einer barocken Form, die Hindemith geradezu virtuos in die Klangsprache des frühen 20. Jahrhunderts übersetzt? Barocke Bezüge zeigt auch der Schluss dieses ersten Hindemith-Streichtrios: eine Fuge, genauer eine Doppelfuge.
Der Geiger Frank Peter Zimmermann hat sich in seiner Karriere immer wieder für die Werke von Paul Hindemith eingesetzt, für das Violinkonzert ebenso wie für die Sonaten – und die beiden Streichtrios. "Irrsinnig schwer" sei das Stück für alle drei Spieler, sagt der Geiger.
Eine Collage von Christoph Vratz
Redaktion: Eva Küllmer
CD-Tipp
Hindemith: Streichtrios Nr.1 & 2
Trio Zimmermann
Label: BIS
Bestellnummer: BIS-2207