"Kern des Konzepts", erläutert Karl Karst, Programmchef WDR 3 und Ideengeber der Partnerschaften, "ist die dauerhafte, unentgeltliche Kooperation der Kulturträger des Landes zugunsten einer besseren Nutzung und Verbreitung ihrer Programmangebote. Ziel ist eine möglichst direkte Zielgruppenwerbung für die Veranstaltungen der Kulturpartner ohne Belastung ihrer Etats. Dabei entsteht gleichzeitig ein Imagetransfer, der für beide Seiten von Gewinn ist. Durch mögliche Auslastungssteigerungen bei den Partnern führt sie in positiven Fällen auch zu wirtschaftlich spürbaren Ergebnissen - und beim Publikum zu einer deutlich größeren Information über die Kulturangebote des Landes."
Programmhinweise und Projekte
WDR 3 informiert in regelmäßigen Programmhinweisen über die Veranstaltungen seiner Kulturpartner; die Kulturpartner weisen in ihren Publikationen und Räumen auf WDR 3 hin. Der Sender erhält die Möglichkeit zur Präsentation von Informationsmaterialien und begleitet einzelne Auftritte seiner Partner. Kulturelle Kooperationsprojekte - wie das Kulturpolitische Forum - gehören ebenfalls zu den Möglichkeiten der Partnerschaft.
Private Kulturradios gibt es nicht
Als einziges Kulturvollprogramm Nordrhein-Westfalens, als einer der größten Musikveranstalter des Landes und als kultureller Vermittler in NRW entwirft WDR 3 mit dem Konzept der Kulturpartnerschaft ein Modell der Gemeinsamkeit. "Ohne neue Kooperationen wird das Kulturangebot der Kommunen und Länder in Zukunft nicht mehr aufrecht zu erhalten sein", so Karl Karst. Kein anderes Medium erreiche die Zielgruppe der Kulturinteressierten eines Landes so gut wie das öffentlich-rechtliche Kulturradio. Private Kulturradios gibt es nicht.
Mittelkürzungen erfordern neue Wege
Seit dem Start des Kulturpartnerschaftsmodells hat sich die finanzielle Situation der Kommunen und Länder noch einmal dramatisch verschlechtert. Motiv des Partnerschaftskonzeptes ist es, angesichts immer geringer werdender Eigenmittel neue Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung zu eröffnen und die jeweils vorhanden Medien für die eigene Werbekraft der Kultur zu nutzen. Angesichts schrumpfender Etats wird es immer wichtiger, durch Werbung keine Mittel zu binden, die der künstlerischen Produktion vorbehalten bleiben müssten.