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Die Spieleschachte von "Die Wölfe" zeigt ein stilisiertes Wolfsauge, daneben der farbenfrohe modulare Spielplan mit kleinen Wolfsfiguren aus Holz und ein persönliches Spielertableau

Die Wölfe – Heul' doch!

Stand: 23.10.2023, 00:00 Uhr

  • Wölfe streifen auf der Suche nach Bauen und Beute durch die Wildnis
  • Wer bis zum Vollmond die wertvollsten Reviere markiert, gewinnt
  • Schön gemachtes Gebietsmehrheitsspiel für 2 bis 5 Leitwölfe

Von Eike Risto

Die Wölfe - Heul' doch!

WDR 2 23.10.2023 03:44 Min. Verfügbar bis 22.10.2025 WDR 2


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Schnell erklärt

Als Leitwölfe wollen wir im Spiel "Die Wölfe" unser Rudel zum Erfolg führen. Dazu vergrößern wir unser Revier, jagen Beutetiere, buddeln Baue und Höhlen und zeigen durch lautes Heulen unsere Dominanz. Schauplatz unseres Wettstreits ist die ungezähmte Wildnis, bestehend aus mehreren Gebieten mit verschiedenen Landschaftstypen – jedes Rudel ist in einem davon zu Hause und dort besonders stark.

Der Lauf des Mondes bestimmt unsere Geschicke: Immer wenn Spielmaterial vom Brett entfernt wird, schreitet die Zeit voran. Sind Sichel-, Halb- oder Vollmond erreicht, gibt es Punkte für jedes Rudel, das ein entsprechendes Gebiet mit seinen Wölfen und Bauen dominiert.

Doch anschließend muss die Meute weiterziehen, denn jedes Gebiet wird nur ein einziges Mal gewertet. Erst wenn der volle Mond am Himmel steht, wird sich zeigen, welches Rudel die Wildnis beherrscht.

Was macht den Spielreiz aus?

Unter der Haube ist "Die Wölfe" ein abstraktes Gebietsmehrheitsspiel. Thema und Spielmaterial sind aber so stimmig, dass man dies beim Spielen ganz schnell vergisst. Der Aktionsmechanismus sorgt für viel Spannung: Jedes Rudel verfügt über einen Satz von Geländeplättchen, die auf Vorder- und Rückseite die verschiedenen Landschaftstypen zeigen.

Zwei Aktionen haben wir pro Zug, für jede müssen wir ein oder mehrere Plättchen umdrehen – was unmittelbar unsere weiteren Handlungsmöglichkeiten beeinflusst.

Alle starten mit den gleichen Voraussetzungen, doch für jeden gegrabenen Bau dürfen wir eine Fähigkeit unseres Rudels verbessern: mehr Wölfe bewegen, weiter rennen, lauter heulen. Zusätzlich winken Bonusmarker, die wir für Zusatzaktionen oder als Landschaftsjoker ausgeben können.

Im besten Fall fließen unsere Aktionen mühelos ineinander, im schlimmsten stehen wir uns ständig selbst im Weg. Und weil alle sehen können, wozu wir fähig sind, sollten wir uns keine Schwäche erlauben: Die anderen Rudel lauern auf ihre Chance, unsere Fehler zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Wer hat Spaß?

"Die Wölfe" fordert eine gute Balance aus kluger Planung und kaltschnäuzigem Opportunismus. Die Konkurrenz ist groß, alle sind ständig in Bewegung, Mehrheiten bis zuletzt hart umkämpft. Jede Aktion ist wichtig, der bessere Wolf gewinnt.

Das richtige Timing will aber gelernt sein: Mit genügend Zusatzaktionen können wir Wertungen auslösen, bevor die Mitspielenden damit rechnen. Das ist spannend, für ungeübte Spieler aber auch ziemlich frustrierend.

Der Verlag empfiehlt, Zusatzaktionen auf eine pro Zug zu beschränken, bis alle mit dem Spiel vertraut sind. Das kostet zwar ein bisschen Dynamik, kann uns aber auch viel Frust ersparen.

Fazit

Toll aufgemacht, ein frisches, gut umgesetztes Thema, viele spannende Entscheidungen: Wer Spiele mit komplexen Möglichkeiten statt komplexen Regeln mag, ist bei "Die Wölfe" auf der richtigen Fährte.

Die Wölfe
Ashwin Kamath & Clarence Simpson
Skellig Games
2-5 Spieler:innen ab 12 Jahren, ca. 75 Minuten
ca. 40 Euro