Die schönste Version: Eine Liebesgeschichte ohne Happy End

Worum geht es?

Der Roman spielt in einer ostdeutschen Stadt in den späten Nullerjahren. Jella ist gerade mal 20, flippt fröhlich rum in ihrem Leben, schläft, mit wem sie Lust hat, geht auf Parties, probiert aus, was geht. Bis sie Yannick kennenlernt, älter als sie, klug, sexy. Künstler, er will Maler werden.

Die schönste Version von einem Leben mit Yannick wäre für Jella eine helle Wohnung mit viel Grün, sie lachen viel und lieben sich viel. Die Wirklichkeit mit Yannick ist die schlechteste aller denkbaren Versionen. Er nimmt ihr die Luft, schon lange fühlt sie sich nicht mehr frei.

Zu Beginn sind ihre Streits klein, dann groß. Die Grenze zwischen Leidenschaft und Leiden verschwimmt. Bis Yannick ihr eines Tages tatsächlich die Luft nimmt, bei einer Brüllerei ausrastet, sie in eine Ecke drückt, bis zur Bewusstlosigkeit würgt. Erst als er sie fast umbringt, zeigt sie ihn an.

Was sagt Kritikerin Christine Westermann?

Der Roman beginnt auf der Polizeistation, erzählt die Geschichte von da an rückwärts, springt aber immer wieder in die Gegenwart zurück, bildet Jellas Zweifel ab, den fast übermächtigen Wunsch, die Anzeige zurückzuziehen.

Auf die schönste Version zu hoffen. Kriegt sie nicht hin: "Aber er hatte doch die Hände an meinem Hals." Warum sie ihn nicht früher verlassen hat? "Ich bin geblieben, weil es mein Leben war. Wie hätte ich mein Leben verlassen sollen?"

Ein Roman über Gewalt und Angst, über Macht und Ohnmacht, Lust und Obsession. Intensiv erzählt, laut und schön schrill. Dann wieder ganz zurückgenommen, leise, nachdenklich, traurig, aber stets mit leichter Hand erzählt.

Für wen ist das Buch?

Für alle, die einen beeindruckenden Debütroman über das Frauwerden in den Nullerjahren lesen wollen und sich von dem Thema "Häusliche Gewalt" nicht getriggert fühlen.

Das Buch auf einem Blick:

Ruth-Maria Thomas
Die schönste Version
272 Seiten
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-498-00695-2
Preis: 24 Euro
Kategorie: Roman