Und als wäre das alles nicht schlimm genug, beobachten wir seit Wochen ein heftiges Aufrüsten - verbal und militärisch. Putin bedroht die Ukraine entlang ihrer Grenze: mit mehr als 100.000 Soldat:innen und schwerem Geschütz.
Oleksij Savkevytsch lebt direkt an der Front. Es hat ihn traurig gemacht, dass seine Heimatstadt Awdijiwka nur mit Krieg verbunden wird. Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen hat er deshalb das Festival "Avdiivka FM" gestartet und die größten Künstler:innen des Landes eingeladen. Zum Beispiel den Rapper Yarmak.
Yarmak ist der Inbegriff eines politischen Künstlers. 2013 hat er bei den Protesten auf dem Maidan die damalige Regierung von der Bühne aus "gefeuert". Nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim hat er ein Gedicht über das Verhältnis von Russ:innen und Ukrainer:innen geschrieben. Heute rappt Yarmak nur noch auf Ukrainisch - auch das aus einer politischen Haltung heraus.
Was macht dieser Krieg mit den Menschen in der Ukraine? Wovon träumen sie? Darüber sprechen wir in dieser Episode mit Rebecca Barth. Sie ist freie Journalistin und berichtet seit 2014 immer wieder aus der Ukraine. Rebecca sagt: "Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir über diesen Konflikt reden, als gäbe es zwischen Deutschland und Russland eine geschichts- und gesichtslose Pufferzone, über die man irgendwie verhandelt." Wir wollen euch in dieser Episode einige der vielen spannenden Gesichter der Ukraine zeigen. Wir wollen den Struggle des Landes und den seiner Menschen verstehen – und natürlich wollen wir das über unsere Lieblingsmusik tun, über den Rap. Denn Rap und Popkultur spielen für die ukrainische Identität eine wichtige Rolle. Beispiel: Alyona Alyona. Розпочинаємо!