Global Pop News 16.04.2025

Anitta bekommt Vanguard Award

Stand: 16.04.2025, 12:35 Uhr

Eine Auszeichnung des Billboard Latin Women in Music | Raves am Kottbusser Tor möglich | Nutzung der Coachella-Finanzierungspläne bei 60 Prozent | Musical über TLC in Arbeit

Von Joyce Lee & Kai Brands

Billboard Latin Women in Music zeichnet wichtige Latinas aus der Musik aus und ist die Latin Variante zu Billboard Women in Music, die Frauen in der Musikbranche auszeichnet. Anitta bekommt für ihre Vorreiter Rolle der Latina Artists den sogenannten Vanguard Award. Aufgewachsen in einer der ärmsten Viertel in Rio hat sie es auf die Bühnen der Welt geschafft – mit brasilianischem Funk, Reggaeton, Pop und viel Haltung. So schaffte sie es zum Global Pop Artist. Unter anderem wird auch die dominikanische Sängerin Natti Natasha mit dem Unstoppable Award ausgezeichnet.

Salsa Königin Celia Cruz wird zu ihrem 100. Geburtstag mit einem Auftritt geehrt, der u.a. die puerto-ricanische Reggaeton-Pionierin Ivy Queen beitritt. Ivy Queen ist ja selbst eine Wegbereiterin für Frauen im Latin-Genre – und sie hat Celia Cruz oft als Vorbild genannt. Celia Cruz, die 2003 verstarb, ist eine Ikone der kubanischen Musikszene.
Am 24. April werden die Preise der Billboard Latin Women in Music verliehen.

Screenshot aus "24h Kotti" | Bildquelle: wdr

Raves am Kottbusser Tor möglich

Die Stadt Berlin arbeitet an Ideen, wie Leute sich an Bahnhöfen sicherer und wohler fühlen können – vor allem an "Problembahnhöfen" wie an der U-Bahnstation Kottbusser Tor. In einer Ankündigung heißt es: Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen das „lebendige und pulsierende Berlin in den Bahnhof holen“. Dafür wolle man am Bahnhof Techno DJs auflegen lassen. Der U-Bahnhof Kottbusser Tor ist Teil des Projektes "Innovationsbahnhof." Die Gegend um den Kotti, wie er auch liebevoll genannt wird, ist ein beliebtes Ausgehviertel zählt aber auch zu einem der unsicheren Bahnhöfe Berlins. Musik soll da die Stimmung und auch eine andere Kulisse schaffen. Wer genau da an den Bahngleisen auflegen soll, ist noch nicht bekannt. Es sollen aber lokale DJs sein, aber man könne sich auch vorstellen, Jazz Artists auftreten zu lassen. Wenn das gut läuft, dann wird dieses Projekt evtl. auch auf andere U-Bahnhöfe ausgeweitet.

Es sollen zudem erstmal zusätzliche Spiegeln statt Diskokugeln angebracht werden, um verborgene Stellen am Bahnhof besser sehen zu können - gegen Drogenkonsum und für eine bessere Orientierung und Sicherheit. Neben DJs soll es auch Kunstausstellungen entlang der U8 geben, die ja auch am Kottbusser Tor vorbeifährt. Es wird auch geprüft, Sicherheitszentren mit festem Ansprechpersonal aufzubauen.

Nutzung der Coachella-Finanzierungspläne bei 60 Prozent

Laut einem Bericht des US-Musikmagazins Billboard nutzen mittlerweile etwa 60 Prozent der Coachella-Besucher:innen Finanzierungspläne, um den Eintritt für das Festival zu decken. Das sind rund dreimal so viele wie 2009, als man erst mal einen Finanzierungsplan dafür anlegen konnte. Man zahlt ein Ticket an und den Rest monatlich in Raten. Ein reguläres Ticket für den Eintritt aller drei Tage alleine kostet umgerechnet 570 Euro.

Die Gehälter in den USA sind höher, dennoch ist der Preis hoch. Auch andere große Festivals wie das Lollapalooza oder Rolling Loud setzen auf solche Zahlungssysteme. In einigen Fällen haben Fans sogar mehrere Zahlungspakete gleichzeitig laufen, wie ein anonymes Mitglied von Goldenvoice, der Veranstaltungsfirma hinter Coachella, in dem Onlinemagazin The Cut erklärt. Veranstalter verdienen an den Zahlungssystemen, da sie dafür eine Gebühr erhalten. Gleichzeitig bekommen Fans, die sich die hohen Ticketpreise nicht auf einmal leisten können, die Chance, trotzdem teilzunehmen. Es gibt auch ethische Bedenken. Coachella gehört der Firma des milliardenschweren Unternehmers Philip Anschutz. Er ist in den USA bekannt dafür, Spenden an konservative Organisationen und an anti-LGBTQI+-Vereine zu geben.

Musical über TLC in Arbeit

TLC ist eine der einflussreichsten Bands in R&B und Hip-Hop. Die drei Bandmitglieder Tionne „T-Boz“ Watkins, Lisa Lopes bzw. „Left Eye“ und Rozonda Thomas a.k.a. „Chilli“ (TLC) waren Pionierinnen für viele weitere Frauen im Musik-Business. Vor allem in den 90ern haben sie mit Songs wie „No Scrubs“ Hits für die Ewigkeit gemacht. Jetzt sollen sie mit einem eigenen Musical gewürdigt werden. Darin soll es um die Kariiere der US-Band aus Atlanta und ihre Rolle als Leuchttürme für Female Empowerment und als Wegbereiterinnen für andere Frauen in der Musik-Industrie gehen, für Sängerinnen und Rapperinnen.

https://www.instagram.com/tlcmusical/

„CrazySexyCool“ soll das geplante Musical heißen, genauso wie ihr Album von 1994.  Regisseur ist der Brite Kwame Kwei-Armah. Er hat auch schon ein Bob Marley-Musical auf die Beine gestellt. Seine und die Aufgabe des restlichen Teams ist es nun, die Highs und Lows von TLC in dem Musical künstlerisch verpacken und die vielen Hits unterzubekommen. TLC hatten zwischen 1992 und 2002 etliche Chartplatzierungen. Ihre Gesangs- und Rap-Hits sind mittlerweile absolute Klassiker, haben Kult-Charakter - zum Beispiel „Waterfalls“. TLCs Alben wurden millionenfach verkauft. Bei zwölf Nominierungen haben sie den Grammy, den größten Musikpreis viermal gewonnen, haben bei der berühmten Pressekonferenz des Awards 1996 mitgeteilt, an den Verkäufen kaum beteiligt zu werden („We are broke as broke can be“). 2002 gab es dann den tragischen Tod von Lisa Lopes (Left Eye). Bei Dreharbeiten zu einer Doku ist sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen. 15 Jahre später gab es noch ein letztes ein Comeback-Album mit T-Boz und Chilli. Das TLC-Musical soll ab Sommer 2026 in Washington DC in den USA zu sehen sein.