Die Veranstalter:innen des Festivals "Jamel rockt den Förster", das Ehepaar Lohmeyer, bangen um die Unterstützung der zuständigen Gemeinde Gägelow. Denn für das Open-Air-Festival möchte die Gemeinde erstmals eine Nutzungsgebühr für die Gemeindefläche berechnen. Laut Bürgermeisterin Christina Wandel habe es etwas mit der angespannten Haushaltslage zu tun. Birgit Lohmeyer sagt, es sei "absurd", den, wie sie es nennt, "Forstrock" in Jamel mit einer Nutzungsgebühr zu versehen. Ihr Verein sei gemeinnützig. Ihrer Meinung nach solle dem Verein so gezeigt werden, dass sie dort nicht willkommen seien. Das Festival sei dringend auf Flächen angewiesen. Sie erklärt sich die mangelnde Unterstützung in der Gemeinde Gägelow so, dass es ein "Zeichen der schleichenden Unterwanderung von rechtsextremen Kräften unserer ganzen Region" sei.
Der Konflikt ist auch Thema in der Landespolitik. Daniel Peters, Chef der CDU-Fraktion im Landtag, widerspricht Birgit Lohmeyer auf X. Er sehe keinen Zusammenhang zwischen den rechten Widerständen gegen das Festival und dem Vorhaben, eine Gebühr zu erheben. Er schreibt: "Demokratie bedeutet nicht, alles gratis zu kriegen". SPD-Fraktionschef Julian Barlen dagegen wünsche sich, dass die Gemeindevertretung Lohmeyers gemeinnütziges Engagement weiter unterstütze. Es sei ein Zeichen des Mutes für die Demokratie.
Voraussichtlich in der nächsten Woche wird die Gemeindevertretung Gägelow über die Gebühr entscheiden.Jamel rockt den Förster gibt es seit 2007, ist bundesweit bekannt als das Festival für Demokratie und Toleranz gegen Rechtsextremismus. Unterstützt werden sie von großen Artists, die ohne Gage auftreten, wie Die Toten Hosen, Herbert Grönemeyer, die Fantastischen Vier, Goldroger und Danger Dan.
GEMA verklagt das US-amerikanische KI-Unternehmen Suno
Die GEMA wirft Suno vor, geschützte Werke bekannter Künstler:innen verwendet zu haben, um ihr KI-Musiktool zu trainieren. Dieses Tool ermögliche es Nutzer:innen, durch einfache Angaben Musikstücke zu generieren, die teilweise bekannten Songs sehr ähnlich sein sollen. Besonders problematisch ist, dass Suno sein Tool kommerziell vermarktet: Nutzer:innen der Premium-Version zahlen Abogebühren, während die Urheber der Songs, die Künstlerinnen und Künstler und andere Beteiligte leer ausgingen. Suno mache also auch noch Umsatz dabei. Laut der GEMA gehe es um weltberühmte Hits wie "Mambo No. 5" von Lou Bega und „Cheri Cheri Lady“ von Modern Talking.
Suno war schon einmal in juristischem Ärger. Labelgigant Universal warf Suno vor, Songs aus ihrem Katalog für das Training ihrer KI verwendet zu haben. Der GEMA-CEO Tobias Holzmüller kritisiert, dass grundlegende Prinzipien wie Fairness und Transparenz im KI-Markt fehlen. Die KI-Technologie entziehe Künstlern und Künstlerinnen ihre wirtschaftliche Existenz und KI-Ergebnisse konkurrieren sogar direkt mit menschengeschaffenen Werken. Übrigens hatte die GEMA im November letzten Jahres auch OpenAI verklagt, das Unternehmen hinter ChatGPT. Damals ging es um die Nutzung von Songtexten.