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Ein Foto von Toomaj Salehi

Global Pop News 03.01.2024

Iran: Rapper Toomaj Salehi erneut verurteilt

Stand: 03.01.2024, 09:55 Uhr

Iran: Toomaj Salehi erneut verurteilt | Hindugemeinde: Empörung wegen indischem Rap-Song | Jazz-Ikone Les McCann gestorben | Snoop Dogg kommentiert Olympische Spiele für NBC | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Bamdad Esmaili / Joyce Lok Teng Lee

Iran: Toomaj Salehi erneut verurteilt

Der Rapper Toomaj Salehi gilt als eine Art iranischer Held. Nun sitzt er wieder seit über einem Monat im Gefängnis und ist verurteilt worden. Sein Anwalt hat auch den Grund genannt. Toomaj Salehi saß über ein Jahr in Isfahan im Gefängnis, weil er mit seiner Musik die Protestbewegung "Frau Leben Freiheit" unterstützt hatte - jene Bewegung, die im Iran nach dem Tod von Jina Mahsa Amini losging.

Dann kam er letztes Jahr Ende November überraschend auf Kaution frei, obwohl er zu sechs Jahren Haft wegen "Korruption auf Erden" verurteilt worden war. Ein Urteil, das mit der Todesstrafe geahndet werden kann. Toomaj hatte sich nach seiner Entlassung über Youtube gemeldet und in diesem Video berichtet, dass er gefoltert wurde. Deswegen muss er unter anderem am Bein operiert werden. Außerdem habe man ein erzwungenes Video-Interview mit ihm so gefaket, dass man gedacht habe, dass er Reue zeige. Kurz darauf wurde der Rapper auf offener Straße entführt und es kam raus, dass man Toomaj wieder ins Gefängnis gesteckt hat.

Jetzt hat sein Anwalt bei X, ehemals Twitter, geschrieben, dass Toomaj erneut vor Gericht gestellt wurde. Der Anwalt von Toomaj schreibt, dass sein Mandant zu einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Reisepassentzug verurteilt wurde. Zudem muss der Rapper an einem Umerziehungskurs teilnehmen, weil er sich in dieser Videobotschaft über die Beamten beschwert hatte. Im offiziellen Urteil heißt es "wegen Propaganda gegen den Staat. Seit Anwalt beschwert sich in einem offenen Brief beim iranischen Justizchef, weil er überhaupt nicht über die neue Akte seines Mandanten und das Urteilt informiert wurde. Er will gegen das Urteil vorgehen.

Hindugemeinde: Empörung wegen indischem Rap-Song

Die Hindugemeinde ist wegen des Rap-Songs "Galat Karam" von Panther X Raga empört. Im Text wird Lord Shiva, einer der Hauptgötter des Hinduismus, beleidigt. Jetzt fordert sogar der Hinduistische Priester Assoziation ein Verbot des Rap-Songs. Dieser dreiminütige Song der indischen Rapper Panther und Raga wird auch in den sozialen Medien diskutiert. Darin wurden Dinge im Zusammenhang mit Lord Shiva obszön gefilmt, auch das Wort Bholenath, eine weitere Bezeichnung für Gott Shiva, wurde "missbräuchlich" verwendet.

Die hinduistische Priester Assoziation will nicht nur ein Verbot erwirken, sondern die Debatte geht noch weiter. Der Präsident der Assoziation fordert den indischen Premierminister Modi auf, Gesetze speziell zum Schutz des Hinduismus zu erlassen. Er hat eine Bestimmung für Strafen gegen Sänger und Filmemacher gefordert, die Inhalte mit abfälligen Bezügen gegenüber hinduistischen Gottheiten erstellen. Der Staatssekretär der All India Priests Federation und der Präsident der Priesterföderation beklagen immer wieder, dass Obszönitäten in Filmen und Liedern im Namen von Göttern und Göttinnen gezeigt werden. Um dies zu verhindern, sagen sie, sollten strenge Gesetze erlassen werden.

Der Priesterverband hatte schon einmal mit der Klage Erfolg. Rapper Badshah Singh hatte in einem Song die Göttin Shiva beleidigt. Fünf Tage nach dem Erhalt des Einspruchs hat sich der Musiker entschuldigt und den Namen der Göttin aus dem Lied entfernt. Die Dreharbeiten zum Film "O My God-2" fanden im Mahakal-Tempel statt. Aufgrund von Einwänden gegen die Szenen wurden mehr als dreizehn Aufnahmen aus dem Film entfernt. Mal gucken, ob dieses Mal sogar deswegen die indischen Gesetze geändert werden.

Jazz-Ikone Les McCann gestorben

Das neue Jahr heißt für die Globalpop Welt auch Abschied nehmen. Eine Ikone des Jazz ist gestorben, der US-amerikanische Musiker Les McCann. Die 88 Jahre, die Les McCann gelebt hat, waren voller Erfolge. Der Sänger und Pianist Les McCann gilt als Pionier der Soul-Jazz-Szene. Er kombinierte Jazz-Musik mit Einflüssen aus Soul und Funk, etwa in seiner berühmt gewordenen Version des Protestsongs "Compared To What" - ein Protestlied gegen den Vietnamkrieg.

McCann hat sich das Klavierspielen nach eigenen Angaben selber beigebracht. Seine Karriere hat er Ende der 50er in Los Angeles begonnen. Damals war er bei der US-Marine, aber gewann einen Gesangswettbewerb. Der Pianist und Sänger hat in den Jahren danach mit zahlreichen berühmten Artists zusammengearbeitet, etwa mit den Soul-Legenden Roberta Flack (Killing me softly). Auch mit der Band Santana ging er auf Tour. Er hat auch mit Musikgrößen wie Quincy Jones oder Miles Davis zusammengearbeitet. Insgesamt hat er mehr als 50 Alben aufgenommen. Und er hat viele HipHop-Stars inspiriert - unter anderem Dr.Dre, Snoop Dogg, Nas, De La Soul, The Notorious BIG und hunderte weitere Artists. Sie haben fleißig seine Musik gesampelt. Zum Beispiel Dr. Dre für seinen legendären Song "The Next Episode" mit Snoop Dogg.

Les McCann ist schon am Freitag (29.12.23) gestorben. Doch sein Tod wurde erst jetzt durch seinen Freund und Manager bekanntgegeben. Les McCann hat die letzten vier Jahre in einer Pflegeeinrichtung in Los Angeles gewohnt. Wegen einer Lungenentzündung wurde er eine Woche vor seinem Tod ins Krankenhaus gebracht. Daran ist er nun mit 88 Jahren gestorben.

Snoop Dogg kommentiert Olympische Spiele für NBC

Snoop Dogg wird eine Art "Sonderkorrespondent" zu den Olympischen Spielen in Paris für die Primetime Show des US-amerikanischen Senders NBC und Peacock sein. Zudem soll er auch die Stadt erkunden und die Athlet:innen besuchen und interviewen.

In einem Statement zu seinem neuen Posten heißt es: "Wir werden einige fantastische Wettkämpfe haben, und natürlich werde ich den Snoop Style in die Veranstaltung einbringen. Das werden die epischsten Olympischen Spiele aller Zeiten." Molly Solomon, die Executive Producerin und Präsidentin der Abteilung für die Olympischen Spiele der NBC, bezeichnet Snoop Dogg als einen "olympischen Goldmedaillen-Kommentator" und sie geht davon aus, dass er die olympische Primetime Show mit seiner einzigartigen Perspektive bereichern werde.

Snoop Dogg kommentierte 2020 zu den Olympischen Spielen in Tokio einen Dressurwettbewerb zusammen mit dem Comedian Kevin Hart. Ein Ausschnitt davon ging viral. Darin kommentiert Snoop Dogg die Schritte eines Pferdes als Crip Walk - ein US-amerikanischer HipHop-Tanzstil, der ursprünglich dazu genutzt wurde, damit Gangmitglieder mit Füßen u.a. ihre Zugehörigkeit zu Gangs klarstellen. Die Olympischen Spiele gehen vom 26. Juli bis 11. August.