Als sie sich 1968 in der Port-au-Prince-Vorstadt Pétion-Ville gründen, zunächst noch unter dem Namen Los Incognitos, steht der Compas am Scheideweg. Die kolonial geprägte Tanzmusik Haitis wurde bis dato von Bigbands gespielt. Tabou Combo öffnen das Nationalgenre und die Raratrommeln des Carnival für Funk, färben ihre Rhythmen auch mit dem Merengue der dominikanischen Nachbarn und mit kongolesischem Soukous.
Nachdem Gründer Albert Clancy nach Montréal geht und infolgedessen die in der Heimat erfolgreiche zehnköpfige Band um die Sänger Yves Joseph "Fanfan" und Roger Maire Eugene "Shoubou" bereits nach einem Jahr auseinanderfällt, formiert sich die Gruppe in Brooklyn 1971 neu. Die Tabou Combo singt auf Französisch, Créol, Spanisch und Englisch, was ihre internationale Bekanntheit fördert. 1974 wird "New York City" ein Hit in Europa. Das Album "8ème Sacrement" verkauft sich 1984 dann gar millionenfach und stürmt als erste kreolische Produktion an die Spitze der französischen Charts. "Aux Antilles" toppt den Erfolg dann noch.
Auf Tourneen begeistert die Combo Fans von Panama bis nach Japan. In den 90er-Jahren führen sie ihren Sound in Rapgefilde und verwenden auch Synthesizer. Der Bandableger namens "New York Superstars" tut das noch konsequenter. 2002 zieht Carlo Santana vor den Haitianern den Hut, indem er auf seinem Album "Shaman" den Song "Maboyua" covert.
Diskografie (Auszug):
- Haiti (1969, IBO Records)
- A La Canne A Sucre (1972, La Canne A Sucre)
- 8th Sacrment (1974, Mini Records)
- Tabou Combo Superstars (1978, Mini Records)
- Aux Antilles (1989, Zafem Records)
- Zap Zap (1991, Disques Espérance)
- Why Not ? (1997, Hibiscus Records)
- Sans Limites (2000, Antilles Mizik)
- Taboulogy (2005, OMC Records)
- Kompa To The World (2010, Eigenvertrieb)