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Die goldene Ära Havannas

Buena Vista Social Club

Stand: 08.03.2021, 14:45 Uhr

Social Clubs gab es in Kuba schon vor der Revolution von 1959, man traf und trifft sich dort zum Schwatzen und Karten spielen. So wie sich die Namenswahl des heutigen BVSC auf die goldene Ära Havannas bezieht, so auch die Musik.

Wiederbelebt wurde sie dank des ehemaligen Sierra Maestra-Gründer Juan Marcos De González, der auch als Mastermind hinter der Geschichte der Afro Cuban All Stars wirkt.

Das Crossover-Projekt

Kein Wunder also, dass es jede Menge Überschneidungen in der Besetzung der beiden Formationen gibt, und die vergessenen Altmeister, die De Marcos wieder zusammenbrachte, hier wie dort zu hören sind. Während er für die Arrangements selbst verantwortlich zeichnet, kam als Produzent World Circuit-Mann Nick Gold dazu, der ursprünglich mit Ry Cooder nach Havanna gereist war, um ein Crossover-Projekt zwischen kubanischen und westafrikanischen Musikern anzukurbeln. Da die Afrikaner nicht eintrafen, konzentrierte man sich auf die Suche nach den klangvollen Namen der Son-Epoche.

Ein erstklassiger Son-Ohrwurm

Das erste Album, das u.a. die Sänger Compay Segundo, Eliades Ochoa und Ibrahim Ferrer featurete und mit "Chan Chan" einen erstklassigen Son-Ohrwurm bot, verkaufte sich mit Schützenhilfe der zwei Jahre später gedrehten Musikdokumentation von Wim Wenders millionenfach.

Es hat eine ganze Lawine von Kuba-CDs losgetreten und auch die Beschäftigung mit alter Musik auf Kuba selbst wieder reanimiert: So kramt inzwischen die EGREM, Kubas staatliche Plattenfirma Kuba heftig in den Archiven, baut neue Tonstudios. Die Geschichte des Social Club fächerte sich nach dem Erfolgsalbum in viele Projekte auf: Zunächst dienten die Musiker als souveräne Backing Band für eigene Alben des Soneros Ibrahim Ferrer und der Diva Omara Portuondo. In der Folge erschienen viele weitere Einspielungen von Buena Vista-Mitgliedern: Der inzwischen verstorbene Pianist Rubén Gonzalez wurde gewürdigt, ebenso der geniale Bassist Orlando "Cachaíto" Lopez mit einem recht experimentellen Album mit Dub-Anteilen. In neuerer Zeit folgten der Trompeter Mirabal und kurz darauf der Conguero und Ex-Irakere-Mitstreiter Miguel "Angá" Diaz mit eigenen Releases.

Rhythms Del Mundo Cuba

Ende 2006 erscheint "Rhythms Del Mundo Cuba". Über ein Jahr Arbeit in Havannas Abdala Studios haben die kubanischen Musiker des Buena Vista Social Club in dieses Salsa/Pop-Projekt investiert: "Rhythms Del Mundo Cuba" präsentiert Hits wie "Clocks" von Coldplay, "I Still Haven't Found What I'm Looking For" von U2 oder "The Dark of the Matinee" von Franz Ferdinand - im Stil des kubanischen Musikkollektivs, aber von den Originalinterpreten eingesungen. Den Produzenten ist es sogar gelungen, die in dieser Hinsicht ansonsten sehr zurückhaltenden Arctic Monkeys für «Rhythms Del Mundo Cuba» zu gewinnen. Neu arrangiert von Demitrio Muniz, haben die Kubaner den Songs ihrer Kollegen aus dem Westen neuen Glanz im Son-Sound eingehaucht. Alle beteiligten Künstler unterstützen mit ihrer Mitarbeit die britische Organisation APE (Artists Project Earth) und ihre "Stop Global Warming"-Kampagne.

Diskografie:

  • Lost And Found (2015, World Circuit)
  • Buena Vista Social Club at Carnegie Hall (2008, World Circuit)
  • Rhythms Del Mundo (2006, Universal)
  • Miguel Angá Diaz: "Echu Mingua" (2005, World Circuit)
  • BVSC presents: Manuel "Guajiro" Mirabal (2004, World Circuit)
  • Omara Portuondo: "Flor De Amor" (2004 World Circuit)
  • Ibrhaim Ferrer: "Buenso hermanos" (2003, World Circuit)
  • Rubén Gonzalez: "Chanchullo" (2002, World Circuit)
  • BVSC presents: Omara Portuondo (2002, World Circuit)
  • BVSC presents: Ibrahim Ferrer (1999, World Circuit)
  • Introducing Ruben Gonzalez (1997, World Circuit)
  • Buena Vista Social Club (1997, World Circuit)

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