Mit "SILK&SORROW" taucht Ray Lozano tief in die emotionale Bandbreite zwischen bittersüßer Melancholie und wohliger Lebensfreude ein. Der Titel des Albums steht für genau dieses Spannungsfeld. Seide und Sorge, wie ihr Albumtitel übersetzt heißt, gehörten für Ray Lozano zusammen: "Das ganze Album beschäftigt sich mit diesem Spannungsfeld, was wir zusammen erleben – eine Mischung aus Geborgenheit und Schmerz, zwischen Nähe und Distanz."
Der nächste Schritt
Die Kölner Singer/Songwriterin Ray Lozano landete mit ihrem Debütalbum "Pairing Mode", das 2023 über das Indie Label Melting Pot Music erschien, einen Überraschungserfolg: die oft unter einer Minute langen, skizzenartigen Songs sammelten über 50 Millionen Streams. Das Album wurde von BBC und Spiegel gelobt, bescherte Ray Lozano Fans auf der ganzen Welt: die meisten Hörer:innen hat sie in London, L.A., Sidney, New York und Melbourne. Das machte Ray Lozano zu einer Größe der Indie-Soul Szene. Jetzt geht sie mit ihrem neuen Album "SILK&SORROW" den nächsten Schritt.
Vom Dunkel ins Licht
Während Rays Debüt ein Ergebnis der Corona-Pandemie war und textlich von Einsamkeit, Selbstzweifeln und Schwere geprägt war, zeigt sich "SILK&SORROW" von einer hoffnungsvolleren Seite. "HiYa" etwa ist eine Art musikalische Sprachnachricht von Ray an ihre beste Freundin, die sie inzwischen nicht mehr so oft wie früher sehen kann.
"Dragon" ist ein Song über die Beziehung zu ihrem Partner – und darüber, dass selbst im Konflikt Liebe stecken kann: "Das ist ein kleines Augenzwinkern an meinen Partner", sagt Ray über den Song. "Ich glaube, ich kann hier und da tatsächlich auch wirklich mal ein kleiner Drachen sein in so Streitigkeiten. Aber für mich ist es immer wieder so eine Erinnerung, dass eben auch in dieser Auseinandersetzung Liebe und Verbindung drin ist."
Sound für Sommernächte
Für die Produktion hat sich Ray Lozano erneut mit Samon Kawamura zusammengetan. Die beiden begannen direkt nach "Pairing Mode" mit der Arbeit an neuen Songs – einfach, weil es so gut funktionierte. Samon Kawamura hat bereits für Künstler wie Max Herre oder Megaloh gearbeitet. In der Zusammenarbeit mit ihm entfaltet Ray ihr volles Potential: "Samon inspiriert mich einfach. Ich kann mit ihm musikalisch Dinge ausprobieren, die ich mich vielleicht sonst alleine gar nicht so traue, weil ich es mir selber nicht zutraue. Und das kitzelt er auf eine ganz natürliche Art und Weise raus." Samon Kawamuras minimalistische, sphärische und manchmal auch ein bisschen weird klingende Beats schaffen Freiraum für Rays glasklare Stimme – der perfekte Soundtrack für einen Sommernachtsspaziergang.
Künstlerische Vision mit Koordinatensystem
Ray Lozano ist eine Künstlerin, die nichts dem Zufall überlässt: Sound, Videos, Artwork – alles passt zusammen und transportiert ihre künstlerische Vision. Um sich bei diesem Balanceakt nicht zu verzetteln, hat sich Ray eine Art Koordinatensystem geschaffen: "Ich habe mir drei Begrifflichkeiten in den Kopf gesetzt: Ehrlichkeit, Verbundenheit und 'Kapwa'", erzählt sie. "'Kapwa' ist ein Begriff aus dem Tagalog, der Sprache der Philippinen. Er bedeutet 'I am we' – also 'Ich bin Du und Du bist Ich'. Es geht darum, dass wir uns gegenseitig spiegeln und in Verbundenheit bleiben".