Im neuen WDR-Podcast “Mouhamed Dramé — Wenn die Polizei tötet” macht sich ein Team von WDR-Reporterinnen und -Reportern auf die Reise, um zu verstehen: den Einsatz zu verstehen, Mouhamed zu verstehen, aber auch zu verstehen, warum die beteiligten Polizisten gehandelt haben, wie sie gehandelt haben.
Viele verschiedene Perspektiven
Dabei treffen Host Catherine Jaspard und ihr Team auf Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise von diesem Fall betroffen sind. Unter anderem
- Mouhameds Betreuer in der Dortmunder Jugendhilfeeinrichtung, die ihm helfen wollten und deswegen die Polizei gerufen haben;
- seine Familie und Freunde im Senegal, die erzählen können, was für ein Mensch Mouhamed Dramé war, mit welchen Träumen er sich auf den Weg nach Europa gemacht hatte;
- People of Color, Menschen also, die wie Mouhamed Schwarz sind, und die wütend demonstrieren - den Reportern aber auch berichten, welche Erfahrungen mit Rassismus sie immer wieder machen;
- Beamte der Polizeiwache in der Dortmunder Nordstadt, deren Kollegen an dem tödlichen Einsatz beteiligt waren und die täglich mit Menschen zu tun haben, die ihnen nicht (mehr) vertrauen;
- Polizeiausbilder und -wissenschaftler, die erklären, wie und in welchem Rahmen Polizisten legal Gewalt anwenden dürfen, wie sie deeskalieren sollen und wie sie dafür ausgebildet werden;
- den Oberstaatsanwalt, der am Ende seiner Ermittlungen Anklage gegen fünf Polizistinnen und Polizisten erhebt, die an dem Einsatz beteiligt waren;
- den NRW-Innenminister, der schon kurz nach dem Einsatz von Notwehr der Polizisten sprach, weil sie angegriffen worden seien - und später die Ausbildung für solche Einsätze verstärkt hat;
- Fabian S., das ist der Polizist, der die am Ende tödlichen Schüsse auf Mouhamed Dramé abgegeben hat. Nachdem er im Prozess seine Aussage gemacht hat, hat er uns ein ausführliches Interview gegeben.
Rahmen und Grenzen staatlicher Gewaltausübung
Ein Podcast über einen Jugendlichen mit Träumen und Traumata, über Flucht und Ankommen, über Polizei und Gewalt: “Mouhamed Dramé — Wenn die Polizei tötet”.
Die Kernfrage, mit der sich derzeit auch ein Prozess am Dortmunder Landgericht beschäftigt, ist: Durfte die Polizei in diesem Fall auf Mouhamed Dramé schießen? War der Einsatz von Gewalt — auch vorher schon durch Pfefferspray und Taser — angemessen, von der Einsatzlage so gedeckt? Oder eben nicht, und dann illegal? Denn klar ist: In bestimmten Fällen kann der Einsatz auch tödlicher Polizeigewalt gerechtfertigt sein.
Im Juli 2024 erscheinen insgesamt sieben Folgen, und eine achte Folge über den Prozess kommt nach dem Urteil, das könnte im Herbst gesprochen werden.
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Haben Sie Suizidgedanken? Hier gibt es Hilfe:
Wer Suizidgedanken hat, dreht sich dabei innerlich meist im Kreis. Dadurch wirkt die Situation festgefahren, der Teufelskreis lässt sich aber durchbrechen.
Anonyme und kostenlose Hilfe finden Betroffene zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter den Rufnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 sowie 116 123. Per Chat bietet die Telefonseelsorge auf dieser Webseite Unterstützung. Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention listet hier Beratungsstellen für persönliche Gespräche auf.