Tatverdächtiger gesteht Brandanschläge auf Kita in Bad Salzuflen

Lokalzeit OWL 12.04.2024 02:24 Min. Verfügbar bis 12.04.2026 WDR Von Stefan Ducksch

Anklage gegen Fensterbauer wegen Kitabränden in Bad Salzuflen

Stand: 03.12.2024, 12:53 Uhr

Der angeklagte Fensterbauer soll aus finanziellen Gründen versucht haben, den Bau der Kita durch Brandstiftung zu verzögern.

Ein Handwerker aus Enger muss sich vor dem Landgericht Detmold wegen Brandstiftung in einem Kitaneubau in Bad Salzuflen verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage wegen schwerer Brandstiftung erhoben. Der Angeklagte hat die Tat bereits eingeräumt.

Der Angeklagte soll im April dreimal versucht haben, den Neubau einer Montessori-Kita in Bad Salzuflen in Brand zu legen.

Nachdem er bereits zweimal versucht haben soll, mit Molotow-Cocktails ein Feuer in dem Kitaneubau zu legen, hat er es beim dritten Versuch am 10. April geschafft. Der Schaden beläuft sich laut dem Landgericht auf mehr als 60.000 Euro.

Die Polizei nahm den Tatverdächtigen noch am Tatort fest

Abgebrannte Kita in Bad Salzuflen

Archivfoto vom Brand im November 2023

Es gelang der Polizei, noch am Tatort den damals 40-jährigen Mann aus Enger festzunehmen. Die Polizisten hatten das Gebäude oberserviert, konnten den Brand aber nicht mehr verhindern.

Er soll sich gegen 01:30 Uhr der Baustelle genähert und mithilfe von Brandbeschleunigern das Gebäude angezündet haben.

Motiv, den Bau zu verzögern?

Der Angeklagte hat auf der Baustelle als selbständiger Fensterbauer gearbeitet. Er soll aus finanziellen Motiven gehandelt haben. Laut Staatsanwaltschaft wollte er die Bauarbeiten verzögern, um mehr Zeit zu haben, die Fenster zu finanzieren.

Hinweise darauf, dass der Angeklagte etwas mit der ersten Tat im November 2023 zu tun hat, gibt es laut der Staatsanwaltschaft nicht.

Tatverdächtiger gesteht Brandanschläge auf Kita in Bad Salzuflen

WDR Studios NRW 12.04.2024 00:42 Min. Verfügbar bis 12.04.2026 WDR Online


Noch steht kein Termin für den Prozess fest. Die Staatsanwaltschaft rechnet mit der ersten Jahreshälfte 2025. Die Anklage lautet versuchte und schwere Brandstiftung. Hier liege das Strafmaß laut Staatsanwaltschaft bei einem bis 15 Jahren. Durch die Verwendung von Molotow-Cocktails habe der Beschuldigte zudem gegen das Waffengesetz verstoßen.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Detmold
  • Landgericht Detmold
  • Feuerwehr Lippe
  • Polizei Lippe
  • Polizei Bielefeld