E-Auto steht an einer Ladesäule.

ADAC-Test: zu wenige E-Ladesäulen bei Raststätten in NRW

Stand: 15.10.2024, 17:12 Uhr

Wer mit dem Elektroauto durch NRW fährt, hat an den Autobahnen oft kaum Möglichkeiten zu laden. Insgesamt hat der ADAC fünf Rastplätze in NRW untersucht. Das Ergebnis: ein Totalausfall, langsame Ladesäulen und zu wenig Ladepunkte.

Überhaupt gebe es für E-Autos an den Autobahnraststätten in NRW zu wenig Lademöglichkeiten. Besonders schlecht schneidet die Raststätte "Am Haarstrang Süd" an der A44 bei Werl im Kreis Soest ab: Da gibt es keine einzige Lademöglichkeit.

Die Lademöglichkeiten seien häufig veraltet und zu langsam. Neben der Ladeleistung hat der ADAC auch die Anzahl der Ladepunkte untersucht. Ein zeitgemäßer Ladepark sollte nach Ansicht des ADAC mindestens zehn Ladepunkte bieten.

Zu wenige, langsame Ladesäulen

Die Anlage Gütersloh West (A2) ist mit High-Power-Charging versehen (über 300 kW). Damit ist sie eine der wenigen Anlagen, die über Schnellladesäulen mit mindestens 150 kW verfügen. Jedoch gibt es dort nur zwei Ladepunkte, was die Ladezeit verlängert, urteilt der ADAC.

Auch auf den NRW-Anlagen Frechen Süd, Ville West und Münsterland West brauchen E-Auto-Fahrer beim Laden Geduld.

Forderungen des ADAC

Auf dem Bild ist ein Rastplatz mit der Ladestation zu sehen.

Raststätte "Am Haarstrang" fällt beim ADAC-Test durch.

Um die E-Mobilität voranzutreiben und den Einsatz auf Langstrecken attraktiver zu machen, muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter beschleunigt werden, sagt der ADAC. Außerdem fordert der Automobilclub an Rastanlagen Ladeparks mit mindestens zehn Ladepunkten.

Zudem sollte eine erweiterbare Ladeleistung von mindestens 150 kW gewährleistet werden. Außerdem sollten Ladeplätze überdacht und ausreichend beschildert sein.

Tank & Rast wehrt sich

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und vier Energieunternehmen hat sich Tank & Rast entschieden, erstmal stark frequentierte Raststätten entlang der Hauptverkehrsachsen mit Ladestationen auszustatten. Zu Tank & Rast gehören die meisten Autobahnraststätten in NRW.

"An Standorten, an denen die Platzverhältnisse oder die vorhandene Infrastruktur einen Ausbau derzeit noch nicht zulassen, arbeiten wir kontinuierlich an Lösungen, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur Schritt für Schritt voranzutreiben", teilt das Unternehmen mit. Das bestehende Schnellladenetz würde rund 90 Prozent des deutschen Autobahnnetzes abdecken.

ADAC-Test: zu wenige E-Ladesäulen bei Raststätten in NRW

WDR Studios NRW 15.10.2024 00:24 Min. Verfügbar bis 15.10.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • ADAC Deutschland
  • Raststättenverband
  • Tank & Rast