Reporter Jochen Hilgers berichtet aus dem Westerwald Aktuelle Stunde 06.04.2025 39:35 Min. UT Verfügbar bis 06.04.2027 WDR

Dreiköpfige Familie im Westerwald tot - Tatverdächtiger flüchtig

Stand: 07.04.2025, 07:23 Uhr

Eine dreiköpfige Familie ist in Weitefeld im Westerwald tot aufgefunden worden - nahe der Grenze zu NRW. Nach einem oder mehreren Tätern wird gefahndet. Das Dorf ist von der Polizei abgeriegelt worden. Möglicherweise handelt es sich um eine Tat im familiären Umfeld.

In einem Einfamilienhaus in einem kleinen Ort im Westerwald sind am frühen Sonntagmorgen drei Leichen gefunden worden. Eine schreiende Frau hatte um 3.45 Uhr den Notruf angerufen. Die Polizei geht davon aus, dass es eines der drei Todesopfer war.

Als die Polizei am Tatort eintraf, floh ein Mann zu Fuß und konnte offenbar nicht aufgehalten werden: Der mutmaßliche Täter ist immer noch auf der Flucht und wird von der Polizei mit Unterstützung eines SEK-Kommandos gesucht - auch mehrere Täter sind angesichts der Tat möglich. "Die Ermittlungen dauern an, wir können keine Festnahme vermelden", sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen.

Zwei männliche, ein weibliches Opfer

Der Tatort in Weitefeld | Bildquelle: WDR/Jochen Hilgers

Zwei der Opfer sind männlich, eines weiblich - es ist die Familie, die in dem Haus wohnte, wie die Polizei mitteilte. In dem Haus lebten ein 47-jähriger Mann, eine 44-jährige Frau und ein 16-jähriger Junge.

Bei der Frau hat der Notarzt laut einem internen Polizeibericht, der dem WDR vorliegt, einen Gegenstand im Rücken gefunden, vermutlich ein Messer. Kabelbinder am Tatort lassen laut dem Bericht eine Fesselung der Opfer vermuten. Auf einem Fenstersims gab es frische Blutspuren.

Identität des Täters unklar

Spurensicherung in einem Garten in Weitefeld | Bildquelle: WDR/Jochen Hilgers

Ein Polizeisprecher sagte am Sonntagmorgen, es deute vieles darauf hin, dass es sich um eine Tat im Kontext des familiären Umfeldes handele. Es gibt bisher aber keine Informationen dazu, wer der Täter oder die Täter sein könnten.

Der Bürgermeister hatte die Polizei auf einen Schuppen hingewiesen, den die Bewohner des Hauses im Ort nutzten - gefunden wurde der Flüchtige dort allerdings nicht. Unklar ist auch weiter, ob es ein Täter oder mehrere sind. "Eine mutmaßlich männliche Person ist am Tatort gesehen worden, wir können aber nicht ausschließen, dass es im Hintergrund weitere Personen gab", sagte ein Polizeisprecher. 

Ganzer Ort abgeriegelt

Auch Stunden nach dem Verbrechen ist der gesamte Ort weiter abgeriegelt, die Zufahrtsstraßen werden laut Polizei kontrolliert. Die Polizei ist für die Fahndung mit zahlreichen Kräften vor Ort.

Die Suche nach dem Täter oder den Tätern lief unter anderem mit einem Helikopter über dem an Weitefeld angrenzenden Wald. Weitefeld ist eine Ortsgemeinde, dort leben laut Gemeideseite 2.400 Menschen.

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Keine konkrete Gefahr für Bevölkerung

Im Radio waren Menschen im Landkreis Altenkirchen im Westerwald am Sonntagmorgen aufgefordert worden, Fenster und Türen zu schließen und in den Häusern zu bleiben.

Für die Bevölkerung gebe es aber keine konkrete Gefahr, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Koblenz. Die Polizei bitte dennoch darum, in der Gegend von Weitefeld, Landkreis Altenkirchen, keine Anhalter mitzunehmen.

Altenkirchen liegt in Rheinland-Pfalz, aber nur wenige Kilometer von der NRW-Landesgrenze entfernt. Angrenzend liegen der Kreis Siegen-Wittgenstein, der Kreis Olpe, der Oberbergische Kreis und der Rhein-Sieg-Kreis. Dort finden keine Polizeieinsätze statt, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Koblenz auf WDR-Anfrage.

Wohl keine Gefahr für Bevölkerung nach Dreifach-Mord im Westerwald WDR Studios NRW 06.04.2025 00:19 Min. Verfügbar bis 06.04.2027 WDR Online

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