Eine Person wirft eine Plastikflasche in einen Hausmülleimer in einer Küche

Weltrecyclingtag: So wird Müll richtig getrennt

Stand: 18.03.2025, 13:38 Uhr

In Deutschland fällt viel Müll an. Damit er recycelt werden kann, muss er richtig sortiert sein. Doch was gehört in welche Tonne?

606 Kilogramm: So viel Müll pro Kopf ist 2022 in Deutschland produziert worden. Damit liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt (513 kg). Gleichzeitig steht Deutschland beim Recycling ganz gut da: Zwei Drittel des Abfalls wurden 2022 recycelt (69,3 Prozent). Das ist deutlich mehr als im EU-Durchschnitt (48,7 Prozent).

Kritik: Ins Ausland gebrachter Müll gilt als recycelt

Umweltschützer wie der Naturschutzbund Deutschland kritisieren, dass auch ins Ausland gebrachter Müll als recycelt gewertet werde. Es werde aber nicht ausreichend kontrolliert, ob der Verpackungsmüll im Ausland tatsächlich recycelt wird oder auf wilden Deponien oder sogar im Meer landet.

Weltrecyclingtag

WDR Studios NRW 18.03.2025 01:47 Min. Verfügbar bis 18.03.2027 WDR Online


Immerhin sind die Plastikmüll-Transporte aus Deutschland ins Ausland rückläufig: Im Jahr 2023 sind laut Entsorgungsverband BDE 685.000 Tonnen Plastikmüll ins Ausland transportiert worden. Das ist etwa halb so viel wie 2013 (1.325.000 Tonnen).

So wird der Müll richtig sortiert

Damit der Müll überhaupt recycelt werden kann, muss er schon zuhause richtig sortiert werden. Was aber gehört in welche Tonne?

Papiermüll

Papier ist nicht gleich Papier. Ins Altpapier gehören nur Umkartons und Papiermüll ohne Beschichtung. Pizzakartons, Pommesschalen und Kassenzettel mit Beschichtung werden im Restmüll entsorgt.

Gelbe Tonne / Gelber Sack

In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas bestehen. Dazu gehören Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Milchtüten.

Die Verpackungen sollten wirklich leer sein - also ohne Shampoo- oder Joghurtreste, weil Reste beim Sortieren in den Recyclinganlagen stören. Ausgespült werden müssen die Flaschen und Becher aber nicht. Bei Plastikverpackungen gilt außerdem: Nicht ineinander stopfen. Die Sortieranlagen können sie nicht gut auseinanderziehen. Und: Unterschiedliche Plastiksorten sollten schon zuhause voneinander getrennt werden. Bei der Käseverpackung zum Beispiel sollte die dünne Deckelfolie vom Behälter abgezogen werden.

Glascontainer

Immer wieder landet Glas im Restmüll und wird dann nicht recycelt. Marmeladen- und Gurkengläser oder Sektflaschen gehören aber zum Beispiel in den Glascontainer - und zwar nach Farben getrennt.

Restmüll

In den Restmüll gehört alles, was nicht recycelt werden kann - zum Beispiel Papier und Pappe mit Beschichtungen. Aber auch eine alte Zahnbürste kommt in den Restmüll und nicht in die Gelbe Tonne.

Irritationen gab es Anfang des Jahres wegen einer neuen EU-Richtlinie: Demnach sollen Altkleider grundsätzlich nicht mehr im Hausmüll entsorgt werden. Der Verband kommunaler Unternehmen und die Organisation Fairwertung weisen aber darauf hin, dass stark verschlissene und verdreckte Kleidung weiterhin in die Restmülltonne geworfen werden soll. Andere Kleider und Textilien gehören in den Altkleider-Container.

Experte: Jeder von uns verbraucht zu viele Ressourcen

Am besten ist natürlich der Müll, der gar nicht erst produziert wird. Experten sagen: Jeder von uns verbraucht viel zu viel Verpackungen. Das hat auch Henning Wilts vom Wuppertal Institut im WDR-Gespräch unterstrichen: "Wenn wir mal 30 Jahre zurückgucken, da hatten wir pro Kopf nur die Hälfte an Verpackungsabfallaufkommen aus Plastik." Es würden zu viele Ressourcen verbraucht - dabei sei klar, dass das ein Grund ist für den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt.

Unsere Quellen:

  • Statistisches Bundesamt
  • Umweltbundesamt
  • Naturschutzbund Deutschland
  • Entsorgungsverband BDE
  • Verbraucherzentrale NRW

Über dieses Thema berichtete der WDR am 18.03.2025 auch im Hörfunk, im "Tag um zwölf" auf WDR 4.