Hausrotschwanz im Flug

Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres: Und so klingt der Dauersänger

Stand: 10.10.2024, 15:57 Uhr

Sein Gesang klingt wie schnarrendes Zirpen, sein Körper wippt stets im Takt und seine Schwanzfedern leuchten unübersehbar - der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025.

Von Katja Goebel

Wenn er singt, klingt es fast wie ein Zirpen oder ein klapperndes Pfeifen mit knirschenden und sogar fauchenden Elementen. Und der Kleine wird dabei nicht müde, holt kurz Luft und weiter geht es mit dem nicht unbedingt melodischen Gesang. Die Rede ist vom Hausrotschwanz - einem fast etwas unscheinbaren Vögelchen, dem jetzt plötzlich die ganz große Bühne gehört. Er hat einen angesagten Titel gewonnen: Vogel des Jahres 2025.

So klingt der Hausrotschwanz

WDR Studios NRW 10.10.2024 00:11 Min. Verfügbar bis 10.10.2026 WDR Online


Spatzengroßer Singvogel

Dabei hat er nicht nur den lautstarken Kranich aus dem Rennen gekickt, sondern auch den trommelnden Schwarzspecht, den scheuen Schwarzstorch und die imposante Waldohreule. Bei der öffentlichen Wahl, organisiert vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und dem bayerischen Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) hatten bundesweit 142.000 Vogelliebhaber über die fünf Nominierten abgestimmt. Der spatzengroße Singvogel kam auf rund 42.000 Stimmen.

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Ungefährdete Art

Für seine Bewerbung hatten ihm die Naturschutzverbände folgende Sätze in den Schnabel gelegt: "Ein Mauerwinkel, ein Hohlraum oder Dachvorsprung - mehr brauche ich nicht. Energiesparende Wärmedämmungen, Sanierungen und Neubauten finde ich super - doch bitte mauere mein Nest nicht ein." Tatsächlich haben es die Vögel an modernen Gebäuden immer schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Denn der Hausrotschwanz soll bleiben, was er ist: eine ungefährdete Art. Für Deutschland geht man von 800.000 bis 1,1 Millionen Brutpaaren aus.

Stets in Bewegung - aber trotzdem cool

Weiblicher Hausrotschwanz füttert im Flug seinen Jungvogel

Für den Laien ist der Hausrotschwanz übrigens nicht nur an seinem leuchtenden Schwanzfedern zu erkennen, sondern auch am steten Wippen. Das macht den Eindruck, als wäre das Vögelchen hypernervös. Doch das ist es gar nicht. Selbst beim Brüten hat er die Ruhe weg und kann selbst Dauerlärm dabei gut ertragen. Gegen November zieht es den kleinen Rotschwanz allerdings gen Süden und dort bleibt er bis etwa März. Einzelne Exemplare leben übrigens schon ganzjährig in Mitteleuropa. Und angesichts des Klimawandels könnten es künftig mehr werden.

Der Vogel des Jahres wird seit 1971 gewählt. Ausgesucht wird eine Vogelart, die oder deren Lebensraum besonders gefährdet ist.

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