Mehr als 30 Menschen haben sich in Altenheimen in Rödinghausen und Warendorf mit dem Coronavirus infiziert – darunter auch Bewohner, die kurz vorher gegen das Virus geimpft worden sind. Wie sie sich genau infiziert haben, ist unklar.
Durch eine Impfung kann die Erkrankung jedoch nicht ausgelöst werden, versichert Dr. Hermann Lorenz, Arzt und Koordinator der mobilen Impfteams im Kreis Herford. "Da keine Viren geimpft werden, kann man durch diese Impfung auch nicht krank werden, das kann man definitiv ausschließen."
Noch kein direkter Schutz nach Impfung
Trotzdem könne es kurz nach der Impfung noch zu Infektionen kommen, erklärt WDR-Wissenschaftsjournalistin Ruth Schulz. "Nach der Impfung dauert es noch etwa zehn Tage, bis das Immunsystem richtig auf den Impfstoff reagiert und Antikörper gebildet hat. Innerhalb dieser Zeit kann man sich durchaus noch infizieren, das ist nicht ausgeschlossen".
Laut Robert Koch-Institut sei es daher zwingend erforderlich, auch nach der Impfung die empfohlenen Hygieneschutzmaßnahmen, wie das Tragen einer Mund-Nasen-Maske, einzuhalten.
In Alten-und Pflegeeinrichtungen wird zuerst geimpft
In Alten- und Pflegeheimen finden aktuell die ersten Impfungen gegen das Coronavirus statt. Zwar sind die 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen bereits einsatzbereit, aber noch nicht für den Publikumsverkehr geöffnet, so das Gesundheitsministerium. Die Impfung erfolge immer nur mit ausdrücklicher Einwilligung und wenn keine Komplikationen vorliegen.
Vor der Impfung findet laut dem Gesundheitsministerium zunächst immer eine ärztliche Beratung statt. Dabei geht es sowohl um die medizinische Vorgeschichte, als auch um Fragen rund um die Impfung. Es werden unter anderem Allergien, Blutgerinnungsstörungen oder akute Erkrankungen abgefragt.
Bei der Schutzimpfung sei es außerdem besonders wichtig, auch wirklich beide Impftermine wahrzunehmen, "sonst ist die erste Impfung wirkungslos", warnt das Gesundheitsministerium.