Mitten im Hochsommer zeigt sich das Wetter in NRW wechselhaft. Immer wieder kommt viel Nass vom Himmel, örtlich hat es bei uns im Westen am Mittwoch neben Schauern und Gewittern auch Starkregen gegeben. Doch wie verhält man sich bei Starkregen im Straßenverkehr richtig?
Die Grundregel lautet: Geschwindigkeit deutlich reduzieren, den Sicherheitsabstand vergrößern und vorausschauend fahren. Weitere Tipps:
- Wer mit seinem Fahrzeug ins Schleudern gerät, sollte nicht bremsen oder abrupt lenken - sondern den Fuß vom Gas nehmen.
- Nicht mit Schwung durchs Wasser fahren - sonst droht ein Motorschaden.
- Tiefgaragen und Unterführungen sollte man verlassen.
Warnblinkanlage muss bei Starkregen nicht eingeschaltet werden
Eine Pflicht, als Autofahrer bei Starkregen die Warnblinkanlage des Fahrzeugs einzuschalten, gibt es laut ADAC nicht. "Nebelscheinwerfer dürfen Sie immer dann einschalten, wenn Nebel, Schneefall oder Regen die Sicht erheblich behindern", so der Verkehrsclub. Sobald sich die Sichtverhältnisse bessern, muss man sie ausschalten oder auf Abblendlicht wechseln.
Die Nebelschlussleuchte hingegen dürfe nur bei Nebel und Sichtweite unter 50 Metern eingeschaltet werden. Dabei betrage die maximale Höchstgeschwindigkeit auch auf Autobahnen dann nur noch 50 km/h. "Wir raten dazu, bei solch extremen Verhältnissen nicht mehr den halben Tacho als Anhaltspunkt für den Abstand zu wählen", so ein ADAC-Sprecher. Geschwindigkeit gleich Abstand, das sei wesentlich sicherer.
So erkennen Sie Aquaplaning
Kommt es zu Starkregen, besteht vor allem auf Strecken mit viel Schwerlastverkehr die Gefahr für Aquaplaning. Der Regen läuft in Spurrillen und fließt nicht zügig ab. Die Reifen sind bei hohen Geschwindigkeiten nicht mehr in der Lage, das Regenwasser zu verdrängen. Dadurch beginnt das Auto zu schwimmen. Nehmen Sie in einer solchen Situation den Fuß vom Gas und machen Sie keine abrupten Brems- oder Lenkmanöver. Droht Aquaplanung, sind etwa Veränderungen der Motordrehzahl oder eine leichtgängige Lenkung erste Hinweise.
Wenn Sie bei Starkregen zu Fuß unterwegs sind
Wer als Fußgänger von Starkregen überrascht wird, sollte sich so verhalten:
- Keine überflutetem Straßen passieren. Es könnte nicht sichtbare Hindernisse geben.
- Einen Bogen um Kanaldeckel machen - sie könnten in die Luft fliegen.
- Wer sich an einem Fluss oder Bach befindet, sollte diesen umgehend verlassen.
Wenn Sie bei Starkregen zu Hause sind
Auch für Daheimgebliebene gelten im Fall von Starkregen ein paar Regeln:
- Tief liegende Gebäudeteile wie Keller oder Souterrainwohnungen verlassen. Es kann gefährlich werden, wenn Wasser eindringt und sich Türen und Fenster wegen des Wasserdrucks nicht mehr öffnen lassen. Zudem geht eine Gefahr von Stromleitungen aus.
- Stattdessen sollte man geschützte Räumlichkeiten in direkter Umgebung aufsuchen. Die Strömung kann extreme Kräfte entwickeln und dabei Menschen mitreißen.
- Die Nachrichtenlage verfolgen und an nahestehende Personen weitergeben.