Der Anwalt des Landrats hat die Vorwürfe dem WDR gegenüber zurückgewiesen: Weder Landrat Spelthahn noch die beiden Dezernenten hätten Kenntnis von "fingierten Firmenmodellen“ - und die ausländerrechtlichen Verfahren seien rechtmäßig verlaufen.
Der mutmaßliche Chef der Schleuserbande habe zudem auch nur "vermutet“, dass sein Mandant Vorteile bekommen haben solle, so der Anwalt des Landrats. Flugmeilen seien zum Beispiel nie nachweislich übertragen worden.
Geködert mit Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis?
In dem angeblichen Schleusernetzwerk sollen wohlhabende Chinesen für mehrere Tausend Euro Aufenthaltstitel illegal bekommen haben. Zwei Rechtsanwälte sollen gemeinsam eine insgesamt 38-köpfige Bande angeführt haben, die Sonderregelungen für ausländische Fachkräfte ausgenutzt haben soll, um mindestens 147 wohlhabende Ausländer nach Deutschland zu schleusen.
Inklusive später nachgeholter Familienmitglieder könnten dadurch laut Ermittlern 350 zumeist chinesische Staatsangehörige illegal nach Deutschland gelangt sein. Die Geschleusten sollen mit der Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis geködert worden sein und insgesamt neun Millionen Euro bezahlt haben.
Quellen:
- Kölner Stadtanzeiger
- Anwalt Christoph Arnold