Hackerangriffe auf Kommunen

Lokalzeit aus Duisburg 06.03.2024 03:12 Min. Verfügbar bis 06.03.2026 WDR Von Frank Wolters

Nach Hackerangriff: Witten trennt sich von Südwestfalen-IT

Stand: 06.03.2024, 11:24 Uhr

Die Stadt Witten beendet die Zusammenarbeit mit dem Internet-Dienstleister Südwestfalen-IT. Das ist die Folge des großen Hackerangriffs auf den IT-Dienstleister vor vier Monaten.

Von Daniel Chur

Homepages nur im Notbetrieb: In vielen der über 70 Kommunen, die mit dem Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) zusammenarbeiten, gibt es immer noch keinen Normalbetrieb. Obwohl der Cyberangriff auf die SIT bereits Ende Oktober vergangenen Jahres die IT-Systeme lahm gelegt hatte.

Neue Wittener Homepage mit anderem Anbieter

Das Rathaus in Witten

Die Stadt Witten zieht Konsequenzen

Die Stadt Witten war ebenfalls betroffen. Noch immer hat sie eine Not-Homepage und kann ihr Internet-Angebot für die Bürger nicht so ausspielen wie vor dem Hackerangriff. Eine konkrete Prognose, wann die ursprüngliche Internetseite wieder verfügbar sein wird, gebe es nicht, so eine Stadtsprecherin.

Darum die Konsequenz der Stadtspitze: Die neue Internetpräsenz der Stadt Witten wird mit einem anderen Dienstleister realisiert. Von der Südwestfalen-IT wird man sich trennen. Die neue Homepage soll dann voraussichtlich im Laufe des Sommers an den Start gehen, so die Stadtsprecherin weiter.

Auch andere Städte überlegen

Vertrauensverlust in den Anbieter nach dem Cyberangriff? Die Stadt Witten will der SIT öffentlich keine Vorwürfe machen. Die Konsequenz, die nun aber gezogen wird, spricht dennoch für sich. Auch in anderen Städten im Ennepe-Ruhr-Kreis, die von der Attacke betroffen waren, wird neu nachgedacht.

So sagt die Stadt Ennepetal, dass zumindest überlegt wird, beim Aufbau einer neuen städtischen Homepage in naher Zukunft einen anderen IT-Dienstleister zu wählen. In Wetter an der Ruhr ist man in dem Überlegungsprozess noch nicht ganz so weit, aber auch hier sei ein Wechsel im Bereich des Möglichen.

Südwestfalen-IT: "Wird nicht mehr passieren"

Der Südwestfalen-IT selbst dürften diese Entwicklungen nicht gefallen. Erst Ende Januar beteuerte der Verbandsvorsitzende Theo Melcher nach der Veröffentlichung einer genauen Analyse des Vorfalls: "Das, was da passiert ist, wird nicht mehr passieren. Denn die Dinge, die bei uns als Sicherheitslücken erkannt wurden, sind bereinigt worden."

Ob dies genug Vertrauen schafft bei den Kommunen, werden die kommenden Monate zeigen.

Witten trennt sich von Internet-Dienstleister

WDR Studios NRW 06.03.2024 00:40 Min. Verfügbar bis 06.03.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Städte Witten, Wetter und Ennepetal
  • Südwestfalen IT (aus vorherigen Berichten)