Spionageverdacht: Drohnen über Chemiepark Marl gesichtet

Stand: 14.01.2025, 16:02 Uhr

Große Aufregung am Chemiepark Marl: Am Montagabend wurden dort mehrere Drohnen gesichtet. Die Polizei ermittelt wegen Spionage.

Von Martin Wilger

Mitarbeiter des Chemieparks bemerken am Montagabend ein Brummen in der Luft. Sofort informieren sie den Werksschutz, der seinerseits dann die Polizei anruft. Was folgt ist ein Großeinsatz, sogar ein Hubschrauber fahndet in der Luft.

Über vier Stunden werden immer wieder mal Drohnen gesichtet. "Man muss sagen, es ist schwer festzustellen ob es tatsächlich mehrere Drohnen sind, die da in der Luft waren, oder immer ein und dieselbe, die nur an verschiedenen Orten gesichtet wurde", erzählt Andreas Lesch von der Polizei Recklinghausen.

Nicht der erste Einsatz wegen Drohnenflugs im Chemiepark

Für die gut 10.000 Mitarbeiter eine aufregende Angelegenheit. Schon vor Weihnachten waren über dem Chemiepark Drohnen gesichtet worden. Doch wer macht sowas?

Diese Ungewissheit fühlt sich für den Standortleiter Thomas Basten nicht gut an: "Weil man eben nicht weiß, was ist das, warum machen die das, wo kommen sie her, wo fliegen sie hin, wer macht das? Viele Fragen, die ungeklärt sind, und wir wollen natürlich schnell Klarheit haben, hier geht es ja auch um die Sicherheit."

Keine handelsüblichen Drohnen

Möglicherweise handelt es sich hier um den Versuch von Industriespionage. Denn die Drohnen sind nicht die kleinen handelsüblichen Teile die privat gern genutzt werden, sondern absolute Profiteile. Die Unbekannten könnten sie von weit weg aus steuern, ihnen habhaft zu werden ist nicht leicht.

Darum ist es umso wichtiger, möglichst schnell zu merken, wenn Drohnen über der Anlage schweben. Die Mitarbeiter des Chemieparks sind angehalten, sofort den Werkschutz zu informieren wenn sie etwas Verdächtiges sehen. Und auch zur Polizei gibt es jetzt den kurzen Draht, damit die Beamten möglichst schnell reagieren können.

Strafverfahren ist eingeleitet

Da ein Überfliegen der Industrieanlage generell verboten ist, hat die Polizei ein Strafverfahren eingeleitet. Wer die Unbekannten sind und wo sie sich aufhalten, ist jetzt Gegenstand der Ermittlungen.

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