Fastenandacht, Seniorengottesdienst, Orgelkonzert: Nur ein kleiner Teil, der im Duisburger Süden kurz vor dem Aus stand. Das Bistum Essen wollte die Herz-Jesu-Kirche schließen. Zu hohe Kosten, zu wenig Personal. Dieses Schicksal ist keine Seltenheit - egal ob evangelisch oder wie in diesem Fall katholisch.
Die Kirchengemeinde wollte das so nicht mitmachen. Die 100 Jahre alte Kirche sollte unbedingt gerettet werden. Am Küchentisch entstand dann die "konstruktive Lösung", ein Förderverein wurde gegründet. Inhaltlich und organisatorisch ist der Verein jetzt für die Kirchenarbeit in Duisburg-Serm zuständig. Das hat das Bistum Essen am Freitag (07.03.) bekannt gegeben.
Zentraler Gottesdienst wird ehrenamtlich geleitet
Die neue Lösung geht so weit, dass zwei ehrenamtlich arbeitende Gemeindemitglieder die Gottesdienste durchführen. Mehrmals in der Woche. Und die Gemeinde ist treu, alleine der Verein zählt gut 420 Mitglieder. Nachwuchssorgen gibt es dort keine.
Auch das Gemeindeheim und das ehemalige Pfarrhaus ist jetzt in der Hand des Fördervereins. So können auch Freizeitangebote wie die Kinderdisco weiter bestehen bleiben. Das Bistum Essen hat dem Konstrukt zugestimmt und beaufsichtigt die Kirche auch weiterhin.
Rücklagen müssen aus privater Hand gebildet werden
Bis zum Ende des Jahres soll auch ein bequemes finanzielles Polster gebildet sein: 200.000 Euro will man ansparen, auch um die Kirche instand zu halten. Geld soll auch durch die Vermietung des Gemeindeheims etwa für den offenen Ganztag der Grundschule in die Kassen kommen.
Ein Musterbeispiel für andere Gemeinden dürfte die Herz-Jesu-Kirche wohl eher nicht sein, sagt das Bistum Essen. Sie betont: Das sei ein maßgeschneiderter Einzelfall. Ein Einzelfall, der - bislang zumindest - gut funktioniert.
Unsere Quellen:
- Nachrichtendienst epd
- Bistum Essen