Wasserökologe kniet in Gummistiefeln in einem Bach

Geldstrafe für Landwirt wegen Gülleunfall in der Neyetalsperre

Stand: 22.12.2023, 11:48 Uhr

Mehr als acht Jahre nachdem Gülle eines Landwirts in die Neyetalsperre gelaufen ist, ist der Mann zu Schadensersatz von 190.000 Euro verurteilt worden.

Im März 2015 waren rund 1,7 Millionen Liter Gülle aus einem Tank des Landwirts aus Halver über einen Bach in die Neyetalsperre gelaufen. Die Talsperre gehört der EWR, eine Tochter der Remscheider Stadtwerke und zugleich Eigentümerin des Trinkwasserreservoirs.

Wupperverband und EWR bekommen Geld

Luftaufnahme von der Neyetalsperre mit ihrer Staumauer

Die Neyetalsperre von oben.

Die EWR war Klägerin in dem Zivilverfahren. Aus diesem Grund muss der Beklagte nun rund 190.000 Euro plus Zinsen an den Wupperverband und die Stadtwerketochter EWR zahlen. Das hat das Landgericht Hagen entschieden. Damit endet ein jahrelanger Rechtsstreit.

Im Strafprozess freigesprochen

Unzählige Fische und Pflanzen waren verendet. Die Natur hat sich nach dem Unglück nicht vollständig erholt.

Tote Fische aus Neyetalsperre

Tote Fische nach dem Gülleunfall in der Neyetalsperre.

In einem Strafprozess vor sechs Jahren, ebenfalls vor dem Landgericht Hagen, war der Landwirt aus Halver aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden konnte, dass er die Gülle selbst abgelassen hat.

In dem Zivilprozess jedoch verurteilte das Gericht ihn nun zu der Geldstrafe. Unter anderem, weil der Angeklagte eine Anlage mit wassergefährlichen Stoffen in der Nähe einer Trinkwassersperre betreibt. Beide Seiten können noch Einspruch gegen das Urteil einlegen.

Unsere Quellen:

  • Landgericht Hagen