15-Jähriger in Köln getötet - Messerstecher gesteht
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"Kaltblütiger Mord" an 15-Jährigem in Köln: Lange Haft gefordert
Stand: 11.12.2024, 20:06 Uhr
Im Prozess um einen erstochenen Jugendlichen drohen den Haupttätern lange Haftstrafen. Es ist eine Tat aus dem Drogenmilieu.
Von Markus Schmitz
In der kommenden Woche sollen sie fallen: Die Urteile im Fall des 15-Jährigen, der im März in Köln entführt und erstochen worden war. Die Angeklagten: vier junge Männer im Alter zwischen 19 und 27 Jahren.
Entführt und am Mülheimer Hafen erstochen
In der Nacht auf den 10. März 2024 hatten sich die beiden Hauptverdächtigen mit dem späteren Opfer an einer Kneipe in Köln-Mülheim getroffen. Die beiden Angeklagten hatten laut Staatsanwaltschaft den Plan, das spätere Opfer zu "bestrafen."
Die Gedenkstätte in Mülheim
Der Jugendliche hatte sich einer anderen Drogenbande zugewandt, was der Grund für die Wut der Hauptangeklagten gewesen sein soll, so die Staatsanwaltschaft. Vor der Kneipe bedrohten sie den 15-Jährigen mit Schusswaffen und drängten ihn zum Mülheimer Hafen, wo die eigentliche Tat passierte.
"Beende es"
Laut Aussage des 19-Jährigen soll sich die Wut auf den Jugendlichen immer mehr aufgeladen haben. Nach Schlägen und einem Messerstich soll der Mitangeklagte zum 19-Jährigen gesagt haben: "Beende es." Als der Jugendliche flüchten wollte, seien beide hinter ihm hergelaufen. In diesem Moment soll es dann die tödlichen Messerstiche gegeben haben, ausgeführt vom 19-Jährigen, aber im Beisein des Mitangeklagten.
Neun Jahre Haft nach Jugendstrafrecht gefordert
Für den Mord an dem damals 15 Jahre alten Dara K. soll der 19-jährige Messerstecher neun Jahre Haft nach Jugendstrafrecht bekommen. Er hatte gestanden, zugestochen zu haben. In seinem Geständnis sagte er auch, dass sein jetzt 27 Jahre alter Mitangeklagter ihn zu der Tat animiert habe. Nach Willen der Staatsanwaltschaft soll der 27-Jährige, der der Kopf einer Drogenbande in Köln-Mülheim war, "lebenslang" ins Gefängnis.
Die Urteile wird das Landgericht voraussichtlich kommende Woche verkünden
Ursprünglich waren noch zwei weitere Männer wegen Mordes angeklagt. Wegen mangelnder Beweise ist aber für einen der beiden die Beihilfe zur Entführung und Körperverletzung übrig geblieben. Er soll nach Jugendstrafrecht für drei Jahre in Haft.
Mordanklage für zwei Angeklagte vom Tisch
Der vierte Angeklagte ist vor kurzem sogar aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Vorwurf gegen ihn lautet aktuell auf Strafvereitelung. Er soll vier Wochen in den Arrest. Eine vergleichsweise milde Strafe, nachdem er nun mehr als ein halbes Jahr in Untersuchungshaft gesessen hat.
Unsere Quelle:
- Reporter vor Ort