Rollende Arztpraxis für Syrien

Lokalzeit aus Duisburg 14.01.2025 02:34 Min. Verfügbar bis 14.01.2027 WDR Von Monika Krahl

Hilfe für Syrien: Kevelaerer bauen Kastenwagen in mobile Arztpraxis um

Stand: 15.01.2025, 06:00 Uhr

Ehrenamtler aus Kevelaer bringen eine rollende Arztpraxis nach Syrien. Der umgebaute Kastenwagen soll in Dörfern halten.

Von Monika Krahl

Mit Hilfe eines umgerüsteten Kastenwagens sollen in der syrischen Region Homs rund 20.000 Patienten versorgt werden. Als Besatzung sind bereits lokale Ärzte und Helfer engagiert. Diese sollen dann Dörfer anfahren, in denen es keine medizinische Versorgung gibt.

Hohe Spenden – viel ehrenamtliches Engagement

100.000 Euro Spendengelder und viel ehrenamtliches Engagement waren nötig, um aus einem leeren Kastenwagen eine mobile Arztpraxis zu machen. Handwerker, Konstrukteure, Unternehmer und Mediziner aus Kevelaer haben das gemeinsam innerhalb eines Jahres geschafft.

Einblick in das Innere des Medizinbusses

Einblick in das Innere des Medizinbusses

Hans-Gerd Janssen vom Autohaus Kamps in Kevelaer sagt: "Menschen zu helfen und gerade da, wo überhaupt keine medizinische Versorgung mehr möglich ist, das lag uns schon sehr am Herzen."

Ausgestattet wie eine kleine Hausarztpraxis

Die mobile Arztpraxis ist mit einem EKG, einem Ultraschallgerät und allem ausgestattet, was man für die Untersuchung von Patienten in der Grundversorgung braucht.

Dr. Elke Kleuren-Schryvers von der Aktion Pro Humanität aus Kevelaer ist begeistert von der Arbeit der Handwerker und Konstrukteure: "Wir sind sehr zufrieden, es ist alles gut durchdacht und klug umgesetzt worden. Hier werden Ärzte und Hilfskräfte sehr gut arbeiten können."

Damit die mobile Arztpraxis unbeschadet über teils holprige Pisten in entlegenen Gebieten Syriens fahren kann, ist das Fahrzeug mit allerlei Technik ausgebaut worden, etwa mit speziellen Hydraulikdämpfern.

Notstromaggregat am Heck des Busses

Der Bus verfügt auch über ein Notstromaggregat

Ganz wichtig ist auch die Ausstattung mit einem Notstromaggregat. Klaus Bückendorf von der Fahrzeugbau Kevelaer GmbH sagt: "Das brauchen wir, um autark zu sein, weil in Syrien das Netz streckenweise kaputt ist."

Nächste Woche geht es los

Mitte kommender Woche soll es losgehen. Rund 4500 Kilometer sind es. Zwei Fahrer wollen den Wagen von Kevelaer nach Syrien in bringen.

Damit das Ganze langfristig etwas bringt, unterstützt die Aktion Pro Humanität das Projekt in Syrien weiter, und zwar mit 5000 Euro im Monat. Damit können die laufenden Kosten für den Betrieb der mobilen Praxis gedeckt werden.

Unsere Quellen:

  • Aktion Pro Humanität
  • Klaus Bückendorf, Fahrzeugbau Kevelaer GmbH
  • Hans-Gerd Janssen, Autohaus Kamps
  • Reporterin vor Ort