Auf dem Bild sind viele Demonstraten zu sehen.

Generationenwandel bei Fridays for Future in Düsseldorf

Stand: 20.09.2024, 18:43 Uhr

Fridays for Future demonstriert in vielen NRW-Städten weiter, zum Beispiel in Düsseldorf. Die Teilnehmer sind älter als früher. 

Von Moritz Börner

Direkt rechts neben der Bühne auf der Kundgebung von Fridays For Future in Düsseldorf stehen ein paar Bierbänke. "Barrierearme Zone" steht auf einem Schild daneben. Die Bänke sind zum Beispiel für ältere Menschen gedacht. 

"Wir wollen Solidarität zeigen"

Auf dem Bild lächeln ein Mann und eine Frau in die Kamera.

Auch viele ältere Menschen wie Bruno Gerards haben an der Kundgebung teilgenommen.

Wie zum Beispiel für den Düsseldorfer Bruno Gerards. Der 69-Jährige ist deutlich älter als die allermeisten Teilnehmer. Trotzdem teilt er viele Ziele. "Umwelt geht uns alle an, und unsere Generation hat vieles mitverursacht", erklärt Gerards, der spontan mit einer Freundin vorbeigekommen ist. "Wir wollen Solidarität zeigen." 

Die Bewegung ist älter geworden

Natürlich ist Fridays For Future weiterhin vor allem eine Bewegung von Jugendlichen. Doch unter den mehr als 600 Teilnehmern der Kundgebung auf dem Düsseldorfer Schadowplatz sind an diesem Freitag auch viele Menschen deutlich älter als dreißig Jahre. Manche Eltern sind mit ihren Kindern da, auch ein paar "Omis for Future" sind gekommen. Teenager sind deutlich weniger dabei als früher. 

Die Themen haben sich nicht verändert

Auf dem Bild sind zwei junge Frauen zu sehen, die zueinander gewendet sind und reden.

Mika Schmitz ist seit fünf Jahren bei Fridays For Future aktiv.

Mika Schmitz ist seit 2019 bei Fridays for Future, sie hat die Bewegung noch miterlebt, als fast nur Schüler an den zeitweise wöchentlich stattfindenden Demos teilgenommen haben. Dass inzwischen mehr Ältere dabei sind, verwundere sie nicht, sagt Schmitz, die die Demo mitorganisiert hat und Flyer verteilt: "Klimaschutz betrifft alle, weil es einfach eine Krise ist, die nicht nur die Jungen betrifft. Wir werden alle darunter leiden, wenn wir nichts tun." 

Greta Thunberg spielt keine Rolle mehr

Die Themen sind die gleichen wie damals, in ihren Reden machen die Aktivisten auf klimapolitische Missstände aufmerksam und fordern eine schnellere Energiewende. Sie feiern das 49 Euro-Ticket als Schritt in die richtige Richtung und fordern deutlich mehr Geld für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.  

Auffällig: Greta Thunberg, die die Bewegung 2018 startete, ist auf der Kundgebung kein Thema. Die schwedische Klimaaktivistin hatte zuletzt mehrfach durch pro-palästinensische Statements Kritik auf sich gezogen und ist Antisemitismus-Vorwürfen ausgesetzt.

Fridays for Future hat weiterhin viele Anhänger

"Man muss ihr dafür danken, dass sie diese Klimabewegung angefangen hat", findet die Düsseldorfer Aktivistin Mika Schmitz, aber: "Man muss das trennen, wir können nicht auch noch zu den Kriegen in der Welt Stellung nehmen. Weil wir unsere Energie da reinstecken wollen, dass über das Klima aufgeklärt wird." 

Kundgebungen auch in anderen Städten

Nach einer Stunde zieht die Kundgebung los, durch die Straßen der Innenstadt. Die Demonstration in Düsseldorf zeigt, dass Fridays for Future immer viele Anhänger hat, auch wenn es zuletzt stiller um die Bewegung geworden ist. Auch in anderen Städten sind an diesem Freitag insgesamt Tausende auf die Straße gegangen. 

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Gespräch mit Teilnehmendem Bruno Gerards
  • Gespräch mit Klima-Aktivistin Mika Schmitz
  • Nachrichtenagentur dpa zu Greta Thunberg