Düsseldorf: Wohnhaus von Joseph Beuys kann erstmals besichtigt werden
Lokalzeit aus Düsseldorf. 19.09.2024. 02:37 Min.. Verfügbar bis 19.09.2026. WDR. Von Markus Gröters.
Düsseldorf: Wohnhaus von Joseph Beuys kann erstmals besichtigt werden
Stand: 22.09.2024, 06:00 Uhr
Das einstige Atelier- und Wohnhaus von Joseph Beuys ist für die Öffentlichkeit zugänglich - die Ausstellung beginnt heute.
Ab heute an können Interessierte das Haus besichtigen und dort eine Präsentation mit rund 60 Werken zu Beuys' Schaffen sehen, teilte die Brunhilde Moll Stiftung mit. Ergänzt wird die Schau durch Fotos mit Szenen aus dem Leben und Wirken von Beuys am Drakeplatz 4.
Überraschende Einrichtung
Eine Stiftung hatte die Wirkungsstätte des weltberühmten Fett- und Filzkünstlers am Drakeplatz in Oberkassel gekauft. "Hier war das Beuyssche Hirn zuhause", sagt Kurator Gerhard Finckh. Der ehemalige Leiter des Wuppertaler Von der Heydt-Museums gehört zu einem kleinen Team, das das einstige Beuys-Haus neu gestaltet und behutsam modernisiert hat.
Geblieben sind einige überraschende Einrichtungsdetails, die noch auf Beuys zurückgehen. So etwa der Gartentisch im Innenhof, den Beuys aus vier zu Türmchen gestapelten einfachen quadratischen Steinplatten baute und eine dann eine weiße Marmorplatte daraufsetzte.
Aus Wohnhaus wird reines Atelier
Nicht ganz geklärt ist die Geschichte um das Badezimmer mit den leuchtend rosafarbenen Fliesen. Der spätere Käufer des Hauses hatte das Bad zwar so übernommen. Ob es aber schon zu Beuys' Zeiten so aussah oder es nach dem Tod des Künstlers renoviert wurde, ist nicht bekannt.
Beim rosa Badezimmer gibt's noch einige Unklarheiten.
Die Räume mit saalartig hohen Decken und großen Fensterfronten zum Innenhof hatte Beuys von 1961 bis zu seinem Tod 1986 als Wohnhaus und Atelier genutzt. 1975 zog Beuys' Familie dann in eine nahegelegene Wohnung. Das Haus am Drakeplatz blieb aber Beuys' Büro, Atelier und "Denkraum", so Finckh.
Stadt und Land zeigten kein Interesse an Gebäude
Die Brunhilde Moll Stiftung erwarb das Beuys-Haus, nachdem die Stadt Düsseldorf und das Land Nordrhein-Westfalen 2021 kein Interesse daran gezeigt hatten. Das Gebäude habe aufgrund von Umbau und Umnutzung nur noch eine eingeschränkt historische Bedeutung, hatte es damals geheißen.
Künftig soll das Haus auch Kunststipendiaten beherbergen, und es soll Diskussionsabende, Kunstgespräche und Performances dort geben.
Unsere Quellen:
- Deutsche Presse-Agentur