Günstiger und effizienter: NRW beschleunigt Hochschulbau

Stand: 29.04.2025, 15:53 Uhr

Viele Hochschulen in NRW sind in einem beklagenswerten Zustand. Durch eine neue Planung sollen Sanierungen nun schneller und günstiger werden.

Von Rainer Striewski

Marode, zu klein und im schlimmsten Fall nicht mehr nutzbar: Viele Gebäude an Hochschulen in NRW sind in einem schlechten Zustand. Kein Wunder - schließlich ist ein Großteil der Hochschulinfrastruktur schon über 50 Jahre alt. "Und über viele Jahre und Jahrzehnte ist weniger in den Erhalt und die Sanierung investiert worden, als eigentlich notwendig wäre", erklärt NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU).

Ändern soll das nun das Projekt "Masterplanung im Hochschulbau". Dadurch sollen Bauprozesse an Hochschulen künftig schneller, günstiger und effizienter umgesetzt werden.

Erfolgreiche Pilotphase

Brandes: "Zu wenig in Erhalt der Hochschulen investiert" | Bildquelle: David Young / picture alliance / dpa

Vor rund einem Jahr ist die Pilotphase mit drei Hochschulen in NRW gestartet: Bielefeld, Duisburg-Essen und Paderborn waren dabei. Und die Erfahrungen waren offenbar so positiv, dass das Projekt nun auf die RWTH Aachen und die FH Dortmund ausgeweitet wurde. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Land, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW und den Hochschulen wurde am Dienstag unterzeichnet.

"Die Probephase hat gezeigt, dass wir mit der neuen Masterplanung in kürzerer Zeit mit weniger Geld mehr Bauvorhaben realisieren können", erklärte Wissenschaftsministerin Brandes.

Enge Zusammenarbeit statt vager Planung

Bislang war die "Hochschulstandortentwicklungsplanung" (HSEP) die Grundlage für Neubauten an Hochschulen. Sie beschreibt, wie eine Hochschule in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren aussehen soll. Das Problem: Sie ist sehr vage, weil ein langer Zeitraum abgebildet wird.

Das neue Verfahren setzt auf eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten von Beginn an, um die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Statt wie bisher auf langfristige und vage Planungen, fokussiert sich das neue Verfahren auf konkrete, kurzfristig umsetzbare Projekte. Dies soll laut Landesregierung zu klareren Entscheidungen und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führen.

Ausweitung auf weitere Hochschulen

In der Pilotphase wurden nach Angaben des Landes zahlreiche neue Werkzeuge entwickelt, darunter eine Priorisierungsmatrix und ein Berechnungstool, das frühe Kostenschätzungen ermöglichen soll.

"Für uns ist die neue Masterplanung entscheidend mit Blick auf Wettbewerbsfähigkeit mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte", betont Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen. Als eine der beiden Exzellenzuniversitäten NRWs soll die RWTH so zu einem "Aushängeschild der Wissenschaftslandschaft des Landes" werden, teilte die Landesregierung mit.

Neben Dortmund und Aachen sollen in diesem Jahr noch drei weitere Unis in den Masterplan aufgenommen werden. Welche, ist allerdings noch nicht bekannt.

Über dieses Thema berichten wir am Dienstag (29.04.) in der WDR 5-Sendung Westblick ab 17.04 Uhr.

Quelle:

  • Pressekonferenz des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft