Nahaufnahme einer Ausgabe des Grundgesetzes, die von der Hand einer Person ins Bild gehalten wird.

Höchste Zahl von Einbürgerungen in NRW seit mehr als 20 Jahren

Stand: 28.05.2024, 14:45 Uhr

So viele Menschen wie seit 2001 nicht mehr haben vergangenes Jahr in NRW einen deutschen Pass erhalten. Der größte Teil davon waren Syrerinnen und Syrer.

Von Rainer StriewskiRainer Striewski

Insgesamt 51.187 Menschen wurden vergangenes Jahr in NRW eingebürgert und haben damit die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes IT-NRW 25,4 Prozent mehr Einbürgerungen als 2022 (40.824 Menschen). Damit habe die Zahl der Einbürgerungen im Jahr 2023 den höchsten Stand seit 2001 erreicht, teilte das Landesamt am Dienstag mit. Damals wurden 60.566 Menschen eingebürgert.

Rückgänge in 12 kreisfreien Städten und Kreisen

Aber nicht in allen Kreisen und kreisfreien Städte haben die Einbürgerungen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Rückläufige Zahlen gab es laut IT-NRW in 12 kreisfreien Städten und Kreisen, darunter im Kreis Minden-Lübbecke (-59,0 Prozent), im Kreis Coesfeld (-35,2 Prozent) und im Kreis Euskirchen (-26,0 Prozent).

Die größte prozentuale Zunahme wurde für die Stadt Bochum (+281,4 Prozent), den Kreis Höxter (+128,9 Prozent) und die Stadt Mönchengladbach (+121,9 Prozent) ermittelt.

Die meisten Eingebürgerten stammen aus Syrien

Laut IT-NRW ist der Anstieg der Einbürgerungszahlen im Jahr 2023 maßgeblich auf die Einbürgerungen von syrischen Staatsangehörigen zurückzuführen. Der Anteil der Eingebürgerten mit bisheriger syrischer Staatsangehörigkeit an allen Eingebürgerten lag demnach 2023 bei 44,4 Prozent (2022: 34,5 Prozent). Damit standen syrische Staatsangehörige das dritte Jahr in Folge an der Spitze der am häufigsten eingebürgerten Nationalitäten in NRW.

Am zweithäufigsten wurden 2023 Personen mit bisheriger irakischer Staatsangehörigkeit eingebürgert (4.012), auf Platz drei folgten Einbürgerungen von Türkinnen und Türken (3.452). Während die Einbürgerungszahlen von bisher irakischen Staatsangehörigen im Vergleich zum Vorjahr anstiegen (+63,1 Prozent), gingen die Einbürgerungen von türkischen Staatsangehörigen in 2023 zurück (-22,9 Prozent).

157 unterschiedliche Staatsangehörigkeiten

Auch in ganz Deutschland ist die Zahl der Einbürgerungen 2023 gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden haben im vergangenen Jahr 200.100 Menschen aus dem Ausland einen deutschen Pass erhalten. Das waren 19 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Insgesamt wurden 2023 Menschen mit 157 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten in Deutschland eingebürgert. Sie waren im Durchschnitt 29,3 Jahre alt und somit deutlich jünger als die Gesamtbevölkerung mit 44,6 Jahren. Der Frauenanteil lag bei 45 Prozent.

Über das Thema berichten wir am Dienstag auch in den WDR-Hörfunknachrichten.

Unsere Quellen:

  • Statistisches Landesamt IT-NRW
  • Statistisches Bundesamt