E-Autos sind in Deutschland zum Ladenhüter geworden. Das belegen die neuesten Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes. So ist die Zahl der Neuzulassungen im vergangenen Jahr um 27 Prozent gesunken im Vergleich zu 2023. Das hat für Zulieferbetriebe in NRW dramatische Folgen.
Stellenabbau statt Investition
Beispiel Wipperfürth: Die Firma Voss stellt bestimmte Kunststoffteile für die Kühlung von E-Auto-Batterien her. Der heftige Einbruch im heimischen Markt habe das Unternehmen empfindlich getroffen, sagt Geschäftsführer Thomas Röthig. "Wir wollten den Standort eigentlich ausbauen und 16 Millionen Euro investieren. Das haben wir jetzt zurückgestellt." Mehr noch: Die Firma hat 70 Arbeitsplätze abgebaut.
Auch im Sauerland sind sie vom E-Auto Markt abhängig. Die Firma Mennekes stellt Ladesäulen, Wallboxen und Ladekabel her. Nachdem die Bundesregierung Ende 2023 vorzeitig die Kaufförderung für E-Autos gestrichen hatte, ließ die Nachfrage um 30 Prozent nach.
Spitzenreiter Norwegen
Andere Länder sind da viel weiter. In Norwegen sind schon knapp 90 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge reine E-Autos. In Deutschland sind es gerade einmal 14 Prozent. Laut ADAC liegt das auch an teuren Preisen an öffentlichen Ladestationen. Denn obwohl der Strompreis gesunken ist, haben die Anbieter das kaum an die Kunden weitergegeben.
"Auch die Autobauer sind in der Verantwortung."
NRWs Zulieferbetriebe fordern von der Politik ein klares Bekenntnis für E-Autos. Keine kurzfristigen Subventionen, sondern dauerhaft günstige Preise und Wettbewerb an Ladesäulen. Im NRW-Wirtschaftsministerium sehen sie die Verantwortung aber auch bei den Herstellern: Sie müssten kleinere und günstigere Fahrzeuge herstellen, heißt es auf WDR-Anfrage.
Unsere Quellen:
- Eigene Recherchen
- Interviews mit den Firmen Voss und Mennekes
- NRW-Wirtschaftsministerium
- Tagesschau
Über dieses Thema berichtet der WDR am 12.01.2025 auch im Fernsehen: Westpol um 19.30 Uhr.