Fast ein ganzes Wochenende Mitte Juni hatten zwei rivalisierende arabischstämmige Clans im Ruhrgebiet für Aufregung gesorgt. Erst eine Massenschlägerei in Castrop-Rauxel, wo etwa 50 Personen mit Baseballschlägern, Messern, Macheten und Schlagstöcken aufeinander losgingen.
Einen Tag später dann ein Angriff auf ein syrisches Restaurant in Essen. Ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Auch Polizeibeamte, die eingreifen wollten, wurden verletzt. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte danach: "Bei uns gilt das Gesetz des Staates, nicht das Gesetz irgendwelcher Familien."
Video soll "Friedensschluss" zeigen
Videobilder aus einer Eventlocation in Duisburg-Hochfeld dokumentieren jetzt allerdings, wie Vertreter der beteiligten libanesischen und syrischen Clans ihre Auseinandersetzungen am Staat vorbei regeln. Es zeigt mehrere Männer, die sich friedlich die Hand schütteln. Ein "Friedensrichter" soll ein Abkommen zwischen den Großfamilien vermittelt haben.
Veröffentlicht wurden die Aufnahmen vom ARD-Magazin "Kontraste". Deren Reporterin war nach eigenen Angaben als einzige Journalistin anwesend. Sie zitiert in einem weiteren Video Vertreter der Clans. Demnach baten diese die deutschen Behörden um "Entschuldigung". Solche Gewaltausbrüche wie in Essen sollten nicht noch einmal passieren.
Das NRW-Innenministerium verwies auf WDR-Anfrage auf die zuständige Polizei in Essen. Die ermittelt wegen der Gewaltausbrüche am 16. Juni. Nach Einschätzung von Experten geht es bei dem Konflikt der Clans unter anderem um eine Rivalität beim Drogenhandel.