Guten Morgen, NRW!

Stand: 06.01.2025, 06:39 Uhr

Mehr als 1 Million Menschen für Böller-Verbot • Rechtsextreme Straftaten auf Rekordhoch • Koalition unter rechtsgerichteter FPÖ in Österreich möglich. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Katja Goebel und Ines Karschöldgen.

THEMA DES TAGES

Mehr als 1 Million Menschen für Böller-Verbot • Tote und Verletzte durch Silvester-Böller, Randale und Übergriffe auf Polizei und Rettungskräfte. Auch beim vergangenen Jahreswechsel waren Hilfskräfte im Dauereinsatz. Dabei gibt es viele Menschen, die sich für ein Böller-Verbot an Silvester starkmachen. Die Gewerkschaft der Polizei Berlin und die Deutsche Umwelthilfe ziehen heute gemeinsam mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus 35 Organisationen vor das Bundesinnenministerium. Hier wollen sie mehr als 1,3 Millionen Unterschriften für ein endgültiges Verbot der privaten Böllerei an Silvester an Ministerin Nancy Faeser übergeben.

Ein bundesweites Böllerverbot als Folge von Todesfällen und Schäden in der Silvesternacht wird es jedoch vorerst nicht geben. "Die richtige Antwort sind nicht bundesweite Feuerwerksverbote, sondern mehr gezielte Handlungsmöglichkeiten vor Ort", sagte Bundesinnenministerin Faeser. Auch Bundeskanzler Scholz und NRW-Innenminister Herbert Reul sprachen sich gegen ein Böllerverbot aus. Städte und Gemeinden in Deutschland fordern indes von Bund und Ländern als Konsequenz aus Gewalt zu Silvester mehr Grenzkontrollen und ein Waffenverbot.

WEITERE NACHRICHTEN

Rechtsextreme Straftaten 2024 auf Rekordhoch Im vergangenen Jahr hat es so viele rechtsextreme Straftaten in Deutschland gegeben wie noch nie. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegen. Demnach gab es bis Ende November im Bereich "politisch motivierte Kriminalität - rechts" einen Zuwachs um rund 17 Prozent. Die abschließende Zahl in der voraussichtlich im Mai vorgestellten BKA-Statistik dürfte wegen im Dezember begangener Straftaten und verspäteter Nachmeldungen noch höher sein.

Koalition unter rechtsgerichteter FPÖ in Österreich möglich Nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche zwischen der konservativen ÖVP und der sozialdemokratischen SPÖ und zuvor auch mit den liberalen Neos in Österreich steht jetzt eine Koalition unter der Führung der rechten FPÖ im Raum. Bundespräsident Van der Bellen erklärte nach dem Aus der Koalitions-Gespräche und dem angekündigten Rückzug des bisherigen Kanzlers und ÖVP-Chefs Nehammer, dass er sich heute mit FPÖ-Chef Kickl treffen will. Die rechte Partei war bei der vergangenen Wahl zwar stärkste Kraft geworden, Van der Bellen hatte allerdings nicht, wie sonst üblich, die stärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragt, sondern die zweitplatzierte ÖVP. Der Grund: Bis dahin wollte keine andere Partei mit der FPÖ koalieren. Die ÖVP hat ihren Standpunkt jedoch geändert.

Fahndung nach Tod in Detmold Nach der gewaltsamen Auseinandersetzung in Detmold ist ein 43-Jähriger im Krankenhaus gestorben. Der Syrer soll mit zwei Begleitern auf einen 19-jährigen Deutsch-Türken losgegangen sein und ihm einen Messerstich am Oberkörper verpasst haben. Daraufhin soll der 19-jährige eine Schusswaffe gezogen und dem 43-jährigen ins Gesicht geschossen haben. Der Begleiter des Schützen, ein 19-jähriger Deutscher, ist nach der Tat in Detmold geflohen und wird seitdem bundesweit mit Foto und Namen gesucht. Er trägt möglicherweise auch die Tatwaffe bei sich. Die Polizei Bielefeld ermittelt nun wegen Mordes.

Dreikönigstag - Start in den Wahlkampf Nur noch 48 Tage, dann findet am 23. Februar die vorgezogenen Bundestagswahl statt. Mit den traditionellen Partei-Veranstaltungen am Dreikönigstag starten die FDP und die CSU heute in die heiße Phase des Wahlkampfs. Die Liberalen treffen sich in Stuttgart. Dort wird Parteichef Lindner eine Rede halten. Die CSU-Landesgruppe im Bundestag kommt zur Klausurtagung im bayerischen Kloster Seeon zusammen. Die Grünen starten in Lübeck mit Spitzenkandidat Robert Habeck in den Wahlkampf.

Dreikönigsschrein in Köln | Bildquelle: WDR/Friederike Müllender

Dreikönigstag - Dreikönigsschrein und Sternsingen • Jedes Jahr am 6. Januar wird der goldene Schrein im Kölner Dom geöffnet - hinter einem Gitter sind ab 10 Uhr die Schädel zu sehen, die von den Heiligen Drei Königen stammen sollen. Der Kölner Dom ist für diese Gebeine gebaut worden, die 1164 als Kriegsbeute nach Köln geschafft wurden. In Berlin empfangen heute Bundespräsident Steinmeier und seine Frau die Sternsinger. Um den 6. Januar ziehen Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland durch die Städte, segnen Häuser und sammeln Spenden. Es ist die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

Eifelstrecke Köln-Trier endet in Euskirchen Ab heute Abend 21 Uhr beginnen umfangreiche Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn auf der Eifelstrecke - bis zum 13. Juni enden die Züge der Linien RE 12, RE 22 und RB 24 in Euskirchen. Für alle Haltestellen zwischen Euskirchen und Trier wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Nach schweren Unwetterschäden an der Strecke im Juli 2021 laufen Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten auf der 160 Kilometer langen Eifelstrecke von Hürth bis Trier. Nicht die einzige Baustelle auf einer NRW-Bahnstrecke. Hier baut die Bahn im nächsten Jahr.

Großbrand in Lippe gelöscht Im Kreis Lippe hat seit gestern Nacht eine Industriehalle gebrannt. Dabei gab es viel Rauch, Anwohner sollten Türen und Fenster schließen. Das Feuer ist inzwischen gelöscht, eine Gefahr für die Gesundheit konnte mittlerweile ausgeschlossen werden. Die Kripo ermittelt zur Brandursache.

DAS WETTER IN NRW

Sehr mild Am Vormittag fällt gelegentlich etwas Regen, am Nordrand von Sauerland und Eifel lockern die Wolken jedoch etwas auf. Größere Wolkenlücken und gelegentlichen Sonnenschein gibt es am Mittag und Nachmittag. Dabei wird es außergewöhnlich mild mit 11 bis 15 Grad, oberhalb von 500 Metern 6 bis 10 Grad. Später setzt zuerst im Rheinland neuer Regen ein. Dazu weht frischer Wind mit stürmischen Böen, gebietsweise auch mit Sturmböen in höheren Lagen. Die können immerhin Geschwindigkeiten von bis zu 85 Kilometern in der Stunde erreichen.

UND ÜBRIGENS ...

Demi Moore bei den Golden Globes | Bildquelle: Chris Pizzello/Invision/AP

Golden Globes • Die Schauspielerin Demi Moore wurde als beste Hauptdarstellerin in der Kategorie "Komödie" für ihre Rolle in "The Substance" ausgezeichnet, der Preis für den besten Schauspieler in der gleichen Kategorie ging an Sebastian Stan für dessen Rolle in "A Different Man". Der Musical-Thriller "Emilia Pérez" des französischen Regisseurs Jacques Audiard gewann in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Der fast vollständig auf Spanisch gedrehte Film erzählt die Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnen will. Die deutsche Koproduktion "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof ging leer aus. Der Golden Globe für die beste Regie ging an Brady Corbet für den Film "The Brutalist".

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