Frühlingshaft warm und sonnig ist es zurzeit in NRW. In Düssseldorf zum Beispiel können sich die Menschen am Mittwoch an 19 Grad erfreuen. Am Donnerstag sollen die Temperaturen sogar auf bis zu 22 Grad ansteigen, zum Beispiel in Bergisch Gladbach. Am Freitag werden in NRW 19 bis 23 Grad erwartet. Am Wochenende aber wird es dann merklich kühler - und im Laufe der nächsten Woche dann auch wechselhafter.
Heute vor drei Jahren gab's Schnee in Bielefeld und Leverkusen
So eine Abkühlung Anfang April ist laut WDR-Meteorologe Jürgen Vogt keine Seltenheit. "2022 hatten wir den sonnigsten März - und Anfang April dann einen massiven Wintereinbruch, der sogar noch mal Schnee bis ins Flachland brachte." Zur Erinnerung: Am 2. April 2022 lagen morgens um 8 Uhr in Bad Berleburg und Hellenthal 15 Zentimeter Schnee, in Lüdenscheid 13 Zentimeter, in Bielefeld und Leverkusen drei.
So winterlich wird's laut Vogt in diesem Jahr nicht - "auch wenn es kühler wird und im Rothaargebirge Ende nächster Woche durchaus auch wieder ein paar Schneeflocken dabei sein könnten".
Der März 2025 war sehr trocken und sonnig
Der März 2025 war der zweittrockenste und zweitsonnigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Schon im Februar regnete es zu wenig - es fiel nur knapp ein Drittel des üblichen Niederschlags in NRW.
"Nach dem verbreitet schon viel zu trockenen Februar ist der März jetzt noch mal trockener ausgefallen. Im Schnitt ist nur etwas mehr als ein Zehntel der üblichen Jahresniederschlagsmenge gefallen. Trockener war es nur im März 1929 - also vor fast 100 Jahren", sagt WDR-Wetterexperte Jürgen Vogt.
Wenig Regen, viel Sonne: Im März gab es in NRW verbreitet mehr als 200 Sonnenstunden. Das sind umgerechnet rund sieben Stunden pro Tag. "Das entspricht mehr als der doppelten Sonnenscheindauer im Vergleich zu einem Durchschnittsjahr", so Vogt.
Auch bei der Mitteltemperatur lag der März wieder rund zweieinhalb Grad über dem langjährigen Schnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990.
Meteorologische Dürre
Ist es ein bis zwei Monate trockener als üblich, kann man sowohl meteorologisch als auch landwirtschaftlich von einer Dürre sprechen. "Die Natur braucht dringend Wasser. Aber auch bis zum kommenden Wochenende ist Regen - wenn überhaupt - nur in homöopathischen Mengen in Sicht. Das Ganze dann bei steigenden Temperaturen", beschreibt WDR-Meteorologe Vogt die Lage.
Das warme und trockene Wetter lockt die Menschen in die Natur. Grillen im Park oder die Zigarette während des Frühlingsspaziergangs sind dann keine Seltenheit. Durch die geringen Regenmengen und das sonnige Wetter zum Wochenende steigt aber auch die Waldbrandgefahr wieder.
"Eine hohe Waldbrandgefahr ist Ende des Winters keine Seltenheit"
"Die Trockenheit macht sich in der Natur jetzt sehr bemerkbar. Das zeigt sich auch an der Waldbrandgefahr, die im Laufe der Woche wieder stark ansteigen wird", sagt Vogt. "Eine hohe Waldbrandgefahr ist Ende des Winters keine Seltenheit." Pflanzen aus dem Vorjahr ziehen keine Feuchtigkeit mehr aus dem Boden.
Regnet es nicht, trocknen sie komplett aus. "Das ist ein idealer Nährboden für Feuer, das durch weggeworfene Zigarettenkippen oder Funkenflug von Grills ausgelöst wird", erklärt Vogt. Daher ist es kein Zufall, dass Waldbrände oft an Wochenenden entstehen - der Zeit, in der viele Menschen in der Natur unterwegs sind.
Unsere Quellen:
- WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
- Nachrichtenagentur dpa
- Deutscher Wetterdienst